Das Zwirnknopf Museum im Herzen des Mühlviertels
In der idyllisch gelegenen Stadtgemeinde Pregarten, da wo in alten Zeiten die Bewohner das tägliche Wasser für Kochen und Wäschewaschen noch am Marktplatz vom Brunnen holten, versteckt sich heute ein wahres Schatzkästchen an alter Heimatgeschichte des Wald- und Mühlviertels.
In den alten Gemäuern der ehemaligen Seifensiederei befindet sich seit gar nicht allzu langer Zeit ein kleines Zwirnknopf Museum mit alten Handarbeiten.
Die Knopfmacherin, Autorin und Volksgutbewahrerin Sabine Krump hat hier das altes Handwerk des Zwirnknöpfe nähens zum Leben erweckt und zum Kunsthandwerk weiterentwickelt, aber ihm auch ein Denkmal gesetzt.
Während die Besucher in der „Knopfstubn" die Möglichkeit haben, besondere Stücke von Kunsthandwerkern und Handwerkerinnen aus der Region zu erstehen, bietet die begeisterte Knopfmacherin in den Räumlichkeiten des Zwirnknopfmuseums für Interessierte Kurse zum Erlernen des Zwirnknöpfenähens an.
In dem privat geführten Zwirnknopf-Museum kann man Klöppel-, Occhi- und Frivolitätenarbeiten, verschiedene Stickerei- und Häkeltechniken sehen, sowie den ältesten Zwirnknopf, verschiedene Handarbeitsutensilien, Kleidungvergangener Zeiten, unterschiedliche Knöpfe, Kunsthandwerksobjekte und eine einzigartige „Tambouriergoaß“.
Betritt man das Museum fühlt man sich sofort zurückversetzt in eine Zeit, als der weiße Hemdenknopf noch vielen Menschen in dieser Region geholfen hat, ihr täglich Brot zu verdienen und über die Runden zukommen.
Sogar in Schulen wurden in den kalten Wintertagen der Nachkriegsjahre von den Kindern fleißig Zwirnknöpfe genäht. Damals war es eine selbstverständliche Heimarbeit, die in Sabines Familie von der Mutter, der Großmutter und dem Onkel ebenfalls ausgeführt wurde.
Neben nostalgischen Erinnerungsstücken zeigt Sabine den Besuchern, aber auch die Wandlung des Zwirnknopfes in den letzten Jahren. Sie erzählt von der Begeisterung über die immens kreative und meditative Handarbeit des Knöpfenähens, die durch Sabines Einsatz, ihre Bücher und Lehrtätigkeiten weltweit großen Anklang findet und immer mehr Handarbeitsliebende in ihren knöpflerischen Bann zieht. Und sie zeigt wunderschöne Einzelstücke der Knopfmalerei von wahren Knopfkünstlern.
INFO des privat geführten Zwirnknopfmuseums von Sabine Krump;
Aus organisatorischen Gründen ist eine Führungen bitte nur nach terminlicher Vereinbarung gerne möglich.
DANKE!
Artikel: Sonja Raab & Sabine Krump; Fotos: Helmut Hehenberger & Sabine Krump
Viele liebe BesucherInnen aus allen Herren der Länder besuchen mich in der kleinen Knopfstubn & im Zwirnknopfmusem.
Die gemeinsame Freude an der Handarbeit und den bunten Knopferl verknüpft viele kreative Herzen.
Es sind gerade diese Menschen, die einem Handwerk Seele schenken.
Schön, dass Ihr mich besucht habt, und ich Euch meine kleine zauberhafte Welt der bunten Zwirnenen zeigen konnte.
Welch wunderbare Erinnerung schenkt Ihr mir!
DANKE
Sabine, Die Knopfmacherin
Liebe Besucherinnen und sehr nette Besucher:
Geburtstagsausflug zum 70iger von Mama Traudi mit ihren lieben Töchtern Ingrid, Brigitte und Andrea;
Aus Eisenerz kommend Christa & Klaus Kolb;
Waltraud Beil, Die Ebenseer Kreuzstichstickerin aus Wels - Foto von Gina aus Kapstadt/Südafrika;
Barbara Auer aus Berndorf; Martha Stollnberger von der Betriebsseelsorge Treffpunkt mensch&arbeit aus Linz in Begleitung von Traudi, Gabi, Eva und Marie;
Ein Nähwochenende verband die Patchworkgruppe " Flügerlherzen" Heidi, Theresia, Kathi, Klaudia, Claudia und
Gabi Amstetter von Patchworkkunst von MIR für DICH, Expertin für HSP Hochsensitive Personen;
GrecoGerti aus Griechenland Teammitglied & Moderator bei Handarbeitsfrau.de mit ihrem sympathischen Mann und ihren lieben Eltern;
Einen netten girlsday verbrachte Andrea mit Anhang mit Dagmar, Vera, Daniela, Christine und Marion im Museum.
Danke für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Bilder
Diesen wunderschönen pastellfarbenen bunten Spinnennetz- Zwirnknopf mit dem hübschen Netzmuster überreichte mir als knöpflerischen Gruß GrecoGerti aus Griechenland.
Die neugierige Selbstlernerin und Teammitglied & Moderator bei Handarbeitsfrau.de trägt eine sehr große Liebe für Handarbeiten in sich.
Über die Kreativ Queen
GrecoGerti, eine talentierte Handwerkerin aus Österreich, entdeckte schon in jungen Jahren ihre Leidenschaft für Basteln, Malen und Handarbeiten. Als Kind entwarf sie mit Begeisterung selbstgehäkelte Kleider für ihre Modepuppen und durchlief im Laufe der Jahre verschiedene kreative Phasen wie die Pullover-Strickphase, die Tischdecken-Stickphase und die Nähphase. Ihre Werke waren stets von Liebe zum Detail geprägt und Verwandte sowie Freunde freuten sich über ihre selbstgemachten Geschenke.
Nach einem Umzug nach Griechenland gab es eine längere Pause in GrecoGertis Handarbeitsleidenschaft. Vor etwa 15 Jahren kaufte sie spontan Wolle und Stricknadeln und seitdem wächst ihr kreatives Wollchaos unaufhörlich.
Ihre Arbeiten sind ein bunter Mix aus eigenen Ideen, verschiedenen Materialien und Techniken wie stricken, häkeln, knüpfen, weben, filzen, sticken, nähen, recyceln,malen und basteln.
In letzter Zeit hat sie auch eine Leidenschaft für das Knöpfeln entwickelt.
GrecoGerti arbeitet ungern nach Anleitungen und ist immer auf der Suche nach neuen Ideen für ihre Projekte. Sie improvisiert gerne, probiert Neues aus und legt großen Wert auf Details, um sicherzustellen, dass ihre Handarbeiten etwas Besonderes sind. Selbstgemachte Knöpfe sind oft ein charakteristisches Merkmal ihrer Werke. Sie liebt die Vielfalt der Knöpfe: Zwirn-, Posamenten-, Kugelknöpfe, Dorset-, Yorkshire-, Birdseye-Buttons. Die endlosen Möglichkeiten für verschiedene Muster haben es ihr angetan und sie wurde schnell vom "Knopf-Fieber" erfasst.
In ihrem Umfeld fand GrecoGerti leider niemanden, der ihre Begeisterung für Handarbeiten teilte. Daher suchte sie im Internet nach Gleichgesinnten und fand schließlich das Forum "Handarbeitsfrau.de".
Seit 2021 gehört GrecoGerti zum Moderatoren-Team von diesem großartigen Handarbeits- und Bastelforum. Mittlerweile
Zu einem netten "girlsday" mit einer Führung im Zwirnknopfmuseum lud meine liebe Nachbarin Andrea ihre lieben Freundinnen Dagmar, Vera, Daniela, Christine und Marion ein.
Folgende Worte sind nicht nur für diese wunderbaren Frauen gedacht, sondern auch an die vielen lieben Menschen, die mich mit ihrem Besuch beehren!
Liebe Andrea! Liebe Dagmar! Liebe Daniela!
Liebe Marion! Liebe Christina! Liebe Vera!
Die schönsten, harmonischen Tage sind nicht die, an denen großartige und aufregende Dinge passieren. Es sind die, welche mit einfachen und netten Augenblicken eine glückliche Erinnerung in unser Leben zaubern. Welch wunderbares Geschenk.
Danke für Euren überaus netten Besuch in meinem kleinen zauberhaften Reich der bunten Zwirnenen, der mich sehr gefreut und zudem auch auf äußerst sanfter Weise berührt hat.
Handarbeiten erzählen aus dem Leben von vergangenen Tagen aus unserem Land. Erzählen von den Menschen die darin wohnen, ihrer Geschichte und tragen zum unverwechselbaren Bild unseres Landes bei. Handarbeiten sind es absolut wert, getragen, gezeigt und wieder belebt zu werden. In diesem Sinne versuche ich mit meinem ganzen Sein und Wirken Traditionen zu wahren, behutsam zu wandeln und ihnen dabei auch Flügel zu schenken.
Das Zwirnknopfmuseum ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit, sondern ein lebendiges Zeugnis für die Kunst des Handwerks. Hier treffen außergewöhnliche Gäste und ganz besondere Menschen, wie Ihr es seid!, aufeinander, die mit ihren Geschichten und Erinnerungen die Knöpflein und schönen Handarbeiten zum Leben erwecken und so manches Lächeln in die Gesichter zaubern.
Viele Menschen verstehen das Handwerk, aber wissen wenig von der Geschichte, welche sich in ihr birgt. Es ist daher von großer Bedeutung, die Geschichten und Erfahrungen von Zeitzeugen aus vergangenen Tagen zu erzählen. Diese Menschen sind lebende Verbindungen zu unserer Geschichte und tragen einzigartiges Wissen und Erinnerungen in sich, die sonst verloren gehen könnten. Durch ihre Erzählungen erhalten wir einen direkten Einblick in vergangene Zeiten, ihre Kulturen, Traditionen und Herausforderungen. Indem wir ihre Erlebnisse bewahren und weitergeben, bewahren wir nicht nur ihre individuellen Erfahrungen, sondern auch ein Stück kollektives Gedächtnis und Identität. Erzählungen und Erinnerungen aus vergangenen Tagen sind wertvolle Quellen des Wissens und der Weisheit, die es zu schätzen und zu bewahren gilt.
Die Geschichte meines Heimatlandes und der mit ihm verbundenen Menschen spiegelt sich in den Zwirnknöpfen und gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.Das Sammeln von Erinnerungsstücken ist wie das Einfangen von vergangenen Tagen. Jedes Objekt erzählt eine Geschichte und bewahrt die Vergangenheit für die Zukunft unserer Kinder.
Die wahre Freude liegt im Tun, in der Begeisterung für das, was wir erschaffen und erreichen können. Auf diesem Wege wünsche ich Euch viel Freude bei allem was Ihr tut!
Es war sehr schön Euch kennenzulernen
und vielen Dank für die hübschen Blumen und den süßen Gruß!
Mit herzlichen verKNOPFenden Grüßen
Sabine, Die Knopfmacherin
Das Geheimnis der Zwirnknöpfe-Näherei liegt nicht darin, dass man sie sucht, sondern sie im Herzen findet, denn "Kunst spiegelt sich
in den Zwirnsknöpfen und gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar!"
Alles Liebe und viel Freude bei allem was Ihr tut, das wünsche ich Euch aus ganzem Herzen!
mit herzlichen verKNOPFenden Grüßen
Sabine, Die Knopfmacherin
"Das Zwirnknöpfe nähen ist eine wundersame Medizin und die beste Therapie. Es hat die Fähigkeit durch die Kraft der Farben und der immensen geborgenen Leidenschaft den Geist zu verjüngen. Es ist es das stärkste Heilmittel, dass man sich selber injizieren kann."
Sabine Krump
Anleitung
Der historische Bettwäsche – Zwirnknopf
oder auch „Arme-Leute Knopf“
nach dem Lehrgang von Sabine Krump,
Die Knopfmacherin
Garnstärke 10, Ring 12x16
Dieser Zwirnknopf wird in einem Fadenstück vom Garnknäuel weg gewickelt.
Der Aufschlagssatz ergibt sich für einen kleinen Knopfring aus 3x8, dies wird folgendermaßen gehandhabt; Den Anfangsfaden hinter dem oberen Rand an der Vorderseite des Knopfringerls legen. Über den unteren Ringrand beginnend, siebenmal den Zwirnfaden von vorn über, auf den oberen Ring legend, nach rechts nacheinander aufschlagen.
Tipp: Etwas links außerhalb der Ringmitte beginnen!
Den dabei entstehenden ersten Bundsatz am unteren Ende gut festhalten. Der Aufschlag sollte nicht zu locker sein, da die aufgeschlagenen Fäden vom Ringerl leicht rutschen.
Das Knopfringerl gegen den Uhrzeigersinn drehen und nochmals siebenmal die Fäden nebeneinander unter dem ersten Bundsatz erneut wickeln. Alle Fäden der Bundsätze dabei gut festhalten und den Aufschlagsfaden gleichzeitig unter Spannung halten.
Die Handhabung des Wickelns vereinfacht sich, indem man am äußersten Rand des Ringes das Fadenbünderl nur mit den Fingerspitzen festhält und den Ring nicht mit den Fingern abdeckt.
Nochmals drehen und wieder siebenmal die Fäden einzeln nebeneinander aufschlagen. Am Knopfring sollten diese sechs Garnbünderl gleichmäßig verteilt sitzen.
Sollte das Garn zu leicht vom Ring rutschen, ist es hilfreich mit Bienenwachs an der Vorderseite des Ringes die glatte Oberfläche zu bestreichen, bzw. den Faden etwas anzufeuchten.
Keinesfalls die Oberfläche aufrauen, da das Garn reißen würde.
Den Faden nach der Aufschlagarbeit in einer Länge von etwa 80 cm abschneiden und durch ein größeres Nadeloer einer stumpfen Sticknadel einfädeln. Die Mitte des Fadennetzes wird mit gegenüberliegenden Stichen zwischen den einzelnen Bünderl abgenäht. Mit dieser Näharbeit wird das aufgeschlagene Fadengewebe des Knopfes gesichert. Weitere zweimal wird diese sich überlappende und kreuzende Abnäharbeit, die zur Sicherung des Musteraufschlages gilt, wiederholt.
Es entsteht durch diese Näharbeit das kennzeichnende „Kreuzerl“ des Bettwäsche-Zwirnknopfes.
Das Zwirngeflecht kann sich nicht mehr lösen und der Mustersatz kann losgelassen werden, diese Technik bezeichnet man als die "Sicherung" des Knopfgewebes und ist das äußere augenscheinliche Kennzeichen des historischen Bettwäsche-Zwirnknopfes.
Dabei den Knopf ausdrehen lassen; Fadenende hochhalten und den Knopf fallen lassen.
Das Ausdrehen des Zwirnknopfes sollte empfohlenerweise, des öfteren während des Nähens erfolgen, damit wird verhindert, dass sich das Garn/Zwirn nicht verheddert oder gar verknüpft und in der Endfolge reißen kann.
Weiteres Ausnähen des weißen Zwirnenen erfolgt im Uhrzeigersinn. Es wird einmal „gestochen“, dies bedeutet: einen Schlingstich um den Ringerlsteg/Ringerlrand nähen. Dabei darauf achten, dass die Nadel immer von innerhalb des Ringes, nach außen geführt wird!
Das sich bildende Knötchen wird fein säuberlich an den Ringsteg mit dem Fingernagel geschoben.
Den darauf folgenden Faden nach links mit dem Fingernagel (oder auch mit der Nadelspitze) weiterschieben und rechterhand einen Schlingstich nähen, dabei immer wieder die Arbeitstätigkeit abwechseln; einmal nähen, einen Faden hinzuschieben, einmal nähen usw...., bis die Runde vollendet ist.
Knopf anschließend umdrehen. An der Rückseite mit einem Steg den Kranz
schließen und den Faden in die Mitte des Knopfmusters ziehen. Durch das Fadengeflecht ziehen und einen doppelt genähten Sicherheitsknoten setzen. Der Faden kann nur abgeschnitten oder
zum weiteren Annähen des Zwirnknopfes verwendet werden.
Die ordentliche Arbeit der Näherin/des Nähers zeigt sich an der Rückseite des Zwirnknopfes durch die gebildete gradlinige und präzise Knötchenführung am unteren Ringerlsteg und der vollzogenen Brückenlegung; korrekte Schließung des Kranzes an der Rückseite des Anfangs- und Endschlingknötchen durch die ausgeführte Steglegung.
Die Anzahl der aufzuschlagenden Fäden richtet sich dabei immer nach der jeweiligen Größe des Ringerls und der gewählten Stärke des verwendeten Garns oder Zwirnes.
Sabine Krump
"
Das Schöne und Besondere in dieser Welt kann nur aus dem Herzen kommen, und nicht aus dem Kopf."
Sabine Krump
"Das Zwirnknopfmuseum ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit,
sondern ein lebendiges Zeugnis für die Kunst des Handwerks.
Hier treffen außergewöhnliche Gäste aufeinander, die mit ihren Geschichten und Erinnerungen die Knöpfe und schönen Handarbeiten zum Leben erwecken."
Sabine Krump