Jeder liebt ein Mäderl das strickt

 

 Zu einem feschn Dirndlgwandl g`hörn neben den Stutzen auch die Handstutzerl.

Was g`wesen ist und was wieder sein wird,

das zeigen und leben wir Beide mit unserem Tun.

Altes Handwerk bewahren, wandeln und weitergeben

das ist Hedwig und mir ganz wichtig.

Handarbeit mit Liebe & Sorgfalt

ein Sinnbild für die moderne Weiblichkeit

 

Herzlichst

Sabine, Die Knopfmacherin

 

 

Hier kommst Du zur Homepage der großartigen Strickerin und Bewahrerin des alten Handwerkes

Hedwig Huber

 https://geldkatze.jimdosite.com/

 

Hedwig und ich haben ein Strick-Projekt begonnen.
Diesmal sind es keine Strümpfe. sondern Handstutzerl aus einem alten Trachteng`wandfundus.
Die Besonderheit an dieser Strickarbeit der Handstutzerl ist die Verwendung eines 4fachen Nadelspieles. Diese außergewöhnliche Stricktechnik hat Hedwig von ihrer lieben Großmutter übernommen. Als ausgewählte Probandin freut es mich, auf den Spuren vorn "Frauen die den Faden in den Händen halten" zu wandern und Teil davon zu sein. Das alte Muster für unser Werkstück stammt nach mündlicher Überlieferung.
Hedwig hat das Strickmuster aufzeichnet und als Anleitung für mich wiedergegeben. Ich bin einfach begeistert.
Daumen sind bereits fertig gestrickt und ein zart gehäkelter Pikotspitzenrand ziert den feinen Abschluss der Handschuhe. Die einzelnen Finger habe ich nicht gearbeitet, weil es für mich einfach praktischer ist die Finger frei zu haben.
Fäden sind vernäht und bald besuche ich Hedwig Huber und zeige ihr mein Werkstück ❤
Herzlichst
Sabine, Die Knopfmacherin

Der schöne filigrane Klöppelrahmen auf dem Bild ist ein Geschenk von Frau Annemarie Wuyts-Massart aus Belgien.

Die Meisterin der Klöppelhandarbeit fertigte ihn bei einer Ausstellung in Brüssel. Bei ihrem Besuch in der Knopfstubn Mitte November überreichte sie ihn mir gemeinsam mit ihrem Ehemann als Ausstellungsstück für das Zwirnknopfmuseum.

DANKE!

 

Herzlichst

Sabine, Die Knopfmacherin

Hier kommst Du zur Homepage von Hedwig Huber

 

Vom Trachtenstutzen stricken
"Wennst scho a Dirndl trogst,
daun brauchst a a echte haundg`strickte Stutzn dazua!",
sagt meine Freundin und drückt mir Leinengarn und ein Nadelspiel in die Hände.
und ich ..
ich beginne zu stricken!
 
Herzlichst
Sabine, Die Knopfmacherin
Kunsthandwerk bewahren und weiterlehren, das ist mir ein großes Anliegen. Deswegen übe ich mich nun im Trachtenstutzenstricken.
Meine liebe Freundin Hedwig schenkt mir die Möglichkeit meine eigenen Stutzen in einem historischen Mustersatz zu stricken. Diesmal bin ich eine Schülerin und ich gebe mir Mühe mit einem feinen Nadelspiel 1,25 den Anforderungen meiner sympathischen Lehrerin nachzukommen.
Da wir beide Kunsthandwerkerinnen Kurse dazu in den Räumlichkeiten des Zwirnknopfmuseum abhalten möchten, bin ich die ideale Porbantin dafür ❤
Ich freue mich sehr und werde Euch mit aktuellen Bildern am wachsenden handgestrickten Trachtenstutzen am Laufenden halten 😉
Ich wünsche Euch eine wunderbare Zeit
Herzlichst
Eure Sabine, Die Knopfmacherin
Poesie im Kunsthandwerk
Fotos.
Helmut Hehenberger
, Sabine Krump

Stricken – eine Geschichte zur Geschichte des Strickens

 

Mein Fleiß hat sich ausbezahlt und die handgestrickten Trachtenstutzen im historischen Sauduttnmuster sind nun fertig. Schön sinds g`worden und die Strümpfe passen beinahe. Ein oder zweimal muss ich sie noch waschen, da das Leinengarn sich hernach an die Füße anpasst. Und… ich hab schon wieder ein neues Paar ins Auge, oder sollte ich besser sagen, auf die Nadeln gefasst. Doch das ist eine andere Geschichte.

 

 

Die Kunst des Strickens ist uralt und bereits die Ägypter beherrschten die Technik aus gedrehten Baumwollfäden spitzenähnliche Maschengebilde zu fertigen. Doch heute möchte ich euch nicht aus der Vergangenheit etwas über das Stricken erzählen, sondern ich möchte Euch eine entzückende Geschichte über das Stricken erzählen.

Ludwig Bechstein erblickte am 24. November 1801 in Weimar das Licht der Welt. Als uneheliches Kind der mittellosen Beamtentochter Johanna Karolina Dorothea Bechstein aus Altenburg und einem faszinierende Franzosen namens Louis Hubert Dupontreau wurde das uneheliche Kind unter dem Namen Louis Dupontreua geboren. Gleich nach der Geburt wurde er von seiner Mutter an einer Pflegemutter übergeben und von der erzogen. Sein bisheriges Leben erscheint und beschreibt der frühverwaiste Knabe Bechstein rückblickend „wie ein schlimmer Traum“. Der kleine Ludwig muß in der Folge viel Häßliches erlebt haben, wahrscheinlich ist das auch mit ein Grund, warum er sich Zeit seines Lebens in eine andere Welt sehnte und in Märchen und Sagen aus anderen Epochen eine eigene Wirklichkeit konstruierte. Bechstein trieb seine geistigen Wurzeln wohl auch in die tiefe Vergangenheit, da er sich selbst als entwurzelt sah, ohne Verankerung in einem festen familiärem Grund.

 

Ein Verwandter, der Forstrat Johann Matthäus Bechstein, Direktor der Forstakademie Dreißigacker bei Meinigen, erbarmte sich Ludwigs und nahm ihn in weiterer Folge als Pflegekind auf. Im zarten Alter von 9 Jahren adoptierte Forstrat Bechstein, den in ärmlich aufwachsenden Jungen. Durch seinen Onkel konnte Bechstein die Schule besuchen und 1818 eine Apothekerlehre in Arnstadt, Meiningen und Salzungen beginnen. Johann Matthäus Bechstein hatte sich als Forstwissenschaftler und Naturforscher einiges Ansehen erworben und war einer der Ersten, der sich für die Belange des Naturschutzes einsetzte. In seinen späten Jahren (1855) widmete Ludwig Bechstein dem Adoptivvater eine Biographie.

 

Märchen und Geschichten waren ein beliebtes Steckenpferd von dem jungen Bechstein und mit großer Leidenschaft schrieb der Romantiker Ludwig Bechstein auch seine eigenen Erzählungen mit Feder und Tinte auf Papier nieder. Im Jahre 1829 erscheinen die „Märchenbilder und Erzählungen“ von dem jungen Schreiberling in Leipzig. Daraufhin wurde der Herzog Bernhard von Sachsen-Meiningen auf das junge Talent Bechstein aufmerksam, der auch mittlerweile seine eigenen verfassten Sonette und Gedichte veröffentlichte. Ludwig Bechstein erhält von ihm ein Stipendium und studiert Philosophie, Literatur, Geschichte und Kunst in Leipzig und München. Der spätere deutsche Schriftsteller, Bibliothekar, Archivar und Apotheker Ludwig Bechstein schrieb und sammelte deutsche Volksmärchen, durch die er auch heute noch sehr bekannt ist. Folgende Geschichte von Ludwig Bechstein möchte ich Euch gerne schenken.

 

 Viel Freude! Sabine, Die Knopfmacherin

 

 

Das Kätzchen und die Stricknadeln

 

von Ludwig Bechstein

 

Es war einmal eine arme Frau, die in den Wald ging, um Holz zu lesen. Als sie mit ihrer Bürde auf dem Rückwege war, sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaun liegen, das kläglich schrie.

 

Die arme Frau nahm es mitleidig in ihre Schürze und trug es nach Hause zu. Auf dem Wege kamen ihre beiden Kinder ihr entgegen und wie sie sahen, daß die Mutter etwas trug, fragten sie: "Mutter, was trägst Du?" und wollten gleich das Kätzchen haben; aber die mitleidige Frau gab den Kindern das Kätzchen nicht, aus Sorge, sie möchten es quälen, sondern sie legte es zu Hause auf alte weiche Kleider und gab ihm Milch zu trinken.

 

Als das Kätzchen sich gelabt hatte und wieder gesund war, war es mit einem Male fort und verschwunden. Nach einiger Zeit ging die arme Frau wieder in den Wald, und als sie mit ihrer Bürde Holz auf dem Rückwege wieder an die Stelle kam, wo das kranke Kätzchen gelegen hatte, da stand eine ganz vornehme Dame dort, winkte die arme Frau zu sich und warf ihr fünf Stricknadeln in die Schürze. Die Frau wußte nicht recht, was sie denken sollte, und es dünkte diese absonderliche Gabe ihr gar gering; doch nahm sie die Stricknadeln, und zeigte sie ihren Kindern und legte die fünf Stricknadeln des Abends auf den Tisch.

 

Aber als die Frau des andern Morgens ihr Lager verließ, siehe, da lag ein Paar neue fertig gestrickte Strümpfe auf dem Tisch. Das wunderte die arme Frau über alle Maßen und am nächsten Abend legte sie die Nadeln wieder auf den Tisch, und am Morgen darauf lagen neue Strümpfe da. Jetzt merkte sie, daß zum Lohn ihres Mitleids mit dem kranken Kätzchen ihr diese fleißigen Nadeln beschert waren, und ließ dieselben nun jede Nacht stricken, bis sie und die Kinder Strümpfe genug hatten. Dann verkaufte sie auch Strümpfe, und hatte genug, bis an ihr seliges Ende.

 

 

"Ein jeder gern aufs Mädchen blickt,

wenn es hübsch fleißig näht und strickt.

Gewöhnt an sich an die Arbeit leicht,

dann wird ein schönes Ziel erreicht."

 

Fünf Nadeln und ein Faden

 

Als meine Großmutter noch ein kleines Mäderl war, beherrschte sie die Strickkunst schon im zarten Kindesalter.

Dies war keine Seltenheit, dass die Mädchen mit 5 Jahren bereits sehr geschickt in dem Umgang mit der Handarbeit waren. Sie wurden schon von Kindesbeinen an die zukünftigen hausfraulichen Tätigkeiten herangezogen.

 

Das Strümpfe bzw. das Stricken im allgemeinen gehörte im ländlichen Raum zum alltäglichen Handwerk. In den Bauernfamilien war die Handarbeit des Strickens ein sehr wichtiger Teil der Mädchenerziehung. Der Kindheit wurde in den bäuerlichen Familien kein besonderer Status zuerkannt und die Kinder wurden sobald als möglich in die Arbeitswelt der Erwachsenen integriert.

 

Waren die Kinderlein noch zu klein, so mussten sie früh lernen, sich viele Stunden alleine zu beschäftigen.

Den Kleinen einen "Mohnzuzzler" geben, war bei den Eltern gang und gebe in den ländlichen Gegenden.

Dieser in Mohn getränkte Schnuller, war ein aus einem kleinen Leinenstoff gebundener Zuzzler, welcher den Kindern in den Mund gesteckt wurde. Der Schlafmohn enthält Morphium und andere Alkaloide. Ritzt man die unreifen Mohnkapseln ein so tritt ein weißer milchiger Saft aus. Dieser wurde geerntet und in getrockneter Form als Betäubungsmittel verwendet.  Durch  seine beruhigende  Wirkung  wurden die quängelnden Kleinkinder ruhig gestellt, damit die Eltern ihrer Arbeit nachgehen konnten.  Folgeschäden an den Kindern blieben durch die zwangs verabreichte Schlafdroge nicht aus.

 

Ärmliche kinderreiche Familien sahen die Kinder als Arbeitskraft und so mussten diese, anstatt die Schule zu besuchen auf dem Ackerland eines Bauern ihr Brot verdienen. Die Kinder waren eine der wichtigsten Miternäher der Familien und die Mäderl wurden von den Müttern in den unterschiedlichsten Haushaltsarbeiten herangezogen.

 

Für die jungen Bauerstöchter war es äußerst wichtig eine große Aussteuer zu besitzen und in die Ehe mitzubringen. Die gut situierte Hofprinzessin  hatte neben der selbstgenähten Leib- Bett und Tischwäsche auch mindestens 1o Paar Strümpfe zu fertigen. Auch die Söhne des Bauern bekamen eine Aussteuer, aber für die strickten, nähten und sponnen üblicherweise die Mütter oder Großmütter.

Hierbei sei jedoch unbedingt anzumerken, dass sich sehr wohl auch Burschen mit großem Geschick  im Umgang mit dem Nadelspiel übten und  gut darin umgehen konnten.

 

Vor allem Hirten waren es, welche die versponnene Wolle zu Socken strickten. Kurioser Weise durften die Schäfer neben ihrem Hütedienst  der wolligen "Söcklbären" nicht überall stricken. Denn die ganze Aufmerksamkeit sollte den Schafen zuteil werden und nicht den rechten und linken Strickmaschen.

Die Hirterbuben bei den Kühen hatten es da wesentlich leichter, sich unter einem schattigen Baum zu  setzen und sich dem Nadelspiel zu widmen. War es doch das ruhige Wesen der braven Milchgeber, die dies zuließen.

 

 

Bilder aus den Händen großer Meister porträtieren junge Frauen anmutig bei der Handarbeit vertieft arbeitend und zeigen ein in Wirklichkeit falsches Bild. Keine Romantik, kein Zeitvertreib in einer musischen Stunde, sondern ein anerzogenes und aufgezwungenes Handarbeiten bei den Frauen.

 

Mit Handarbeiten gewöhnte man im eigentlichen Sinne  die jungen Mädchen an ein tätiges Leben. Dabei ging es eigentlich gar  nicht so sehr um die Handarbeit als solche, als vielmehr darum, das Mädchen an seine künftigen Pflichten und die der  Rolle als Hausfrau und Mutter zu gewöhnen.

Im familiären Umfeld wurde der häusliche Strickunterricht für die Töchter unterschiedlich angesetzt. Susanne Müller, die Autorin von  "Das fleißige Hausmütterchen" aus dem Jahre 1876 wünschte die Ausübung einer "nützlichen Tätigkeit" zur "Erziehung einer lenksamen Hand" schon vor dem sechsten Lebensjahr.

 

Die Erwartungshaltung der damaligen Gesellschaft an die Mädchen war auf ein Augenmerk geprägt und lässt sich in einem Satz ausdrücken: "Eine gute Hausfrau und Ehefrau zu werden, soll das Ziel eines jeden Mädchens sein."

Es gab für die heranwachsenden Mädchen keine freie Minute, kein Verweilen oder gar ein Nichts Tun.

Arbeitsam, sittsam, folgsam, das waren die Bibelworte für die Mädchen und jungen Frauen, denen unter allen Umständen gehorcht werden musste. Das Stricken, Stopfen,  Spinnen, Weben und in späterer Folge auch das Zwirnknöpfe nähen wurden mit viel Fleiß und Geschick gefertigt.

 

Handarbeiten hatte in der Mädchenerziehung auch den Hintergedanken zum Stillsitzen anzuhalten. Bei den jungen temperamentvollen Damen bewirkte die Handarbeit eine "Fesslung von Kopf-Herz-Hand". Die Beherrschung der Triebe - insbesondere des sexuellen Verlangens - sollte mit Hilfe der Strickerei in Grenzen gehalten werden. "Durch die Ausübung von Handarbeit  können  auch noch  weitere moralische Gefahren bei den hübschen Damen abgewehrt werden",so die Aussagen der  damaligen Moralapostel des vorigen Jahrhunderts.

 

Das Stricken war im 18.Jahrhundert nicht überall bekannt. Die geschäftigen Bäuerinnen hatten selbst oft wenig Zeit zum Anlernen ihrer Kinder und so entstanden vor 1870 etliche Winkelschulen im deutschen Raum. In vielen Dörfern eröffnete die Frau eines Arztes, des Schullehrers oder zur Not auch der Herr Pfarrer auf eigene Faust eine sogenannte "Winkelschule" oder "Strickschule", in welcher das Stricken gelehrt wurde. Vereinzelt wurden auch in Klöster Mädchen von Nonnen in Handarbeiten unterrichtet. Die verwaisten, armen oder mittellosen jungen Mädchen sollten sich mit der Arbeit des Strickens  Geld verdienen können.

 

Im Steintal im Elsaß erfolgte im Jahre 1860 auch die Einführung des Strickens mittels einer Strickschule. Sara Banzet sammelte aus eigenem Antrieb heraus Kinder aus Belmont, um ihnen die Technik des Strickens zu lehren. Diese Idee wurde von Pfarrer Oberlin 1770 dankbar aufgegriffen. Die Land- und Hausarbeit der Eltern war sehr umfangreich und es blieb ihnen kaum Zeit sich um ihren zahlreichen Nachwuchs zu kümmern. So liefen die Kinder hier und dort herum, waren überall im Wege. Dem guten Pastor war dies ein großer Herzenskummer und so gründete er eine der ersten Strickschulen. Burschen und Mädchen wurde dort nicht nur das Strümpfe stricken gelehrt, sie fertigten auch Strumpfbänder, Hosenhalter und Handschuhe. Nebenbei wurde ihnen auch die Bibel zuteil. Das Stricken wurde mit dem geistigen Lernen verbunden.

 

Aus dem 19. Jahrhundert sind verschiedene Arten von Spinnstubentreffen erwähnt. Man kann sich diese ungefähr so vorstellen; Junge Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren, oder auch jünger, trafen sich reihum bei einer anderen Bauerstochter.  Im gegenseitigen Austausch und Kommunizieren verfeinerten die Strickerinnen ihre Strickkünste. Gemeinsam wurde in der "Lichtstubn" gestrickt oder anderwertig gehandarbeitet,  gesungen und gelacht.

Burschen und Männer waren hierbei nicht gern gesehen und zugelassen. Aber zu späterer Stunde gesellte sich die männliche Dorfjugend durchaus zu diesen Treffen und zu Mundharmonika- oder Akkordeonklängen wurde froh gesungen und munter getanzt.

Sonntags ruhte die Arbeit. Es war der Tag des Herrn. Mancherorts mussten die allzutüchtigen Strickerinnen sogar Strafe zahlen, sollten sie bei der Handarbeit erwischt werden.

Das gemeinsame Stricken, Spinnen und Zwirnknöpfenähen war auch eine Kommunikationspflege von Jung und Alt.

Man traf sich in den winterlichen Jahreszeit in der warmen Bauernstubn. Der Ofen wurde eingeheizt und am großen Tisch wurde eine große Petroleumlampe entzündet. In früheren Tagen brachte der Kienspann sein helles Licht in die dunklen Räume. Man saß redlich beisammen und ging in der still gewordenen Jahreszeit stetig seinem Handwerk nach. Die Knechte und Bauern waren eifrig bei den Reparaturarbeiten und  brachten die Werkzeuge auf Vordermann. Der Rechen bekam wieder seine Zähne und die Heurauffen wurden neu gerichtet. Während die Mägde und Dirnen am Spinnrad saßen, Strümpfe strickten oder Zwirnknöpfe nähten, kochte die Bäuerin eine großen Topf voll von heißer Suppe. Der Suppentopf wurde mitten auf den Tisch gestellt und jedermann nahm seinen eigenen Löffel und miteinander wurde gegessen, so berichteten mir einige älteren Herrschaften aus dem Mühlviertler Land.

 

Interessanterweise gibt es eine ähnliche Parallele zwischen den im 18. Jahrhundert tätigen Stricker und Zwirnknopfernäher.

Beide waren abhängig von geneigten Verlegern, die sie das ganze Jahr über mit Arbeit und Material versorgten. Diese notwendige Heimarbeit war durch die hohe Nachfrage an gestrickten Strümpfen und der Bettwäsche-Zwirnknopferl in etlichen Regionen recht gut gewährleistet, so dass  zum Teil ganze Regionen im Wald- und Mühlviertel davon leben konnten.

Der Lohn eines Lehrers war dürftig und so kam es durchaus vor, dass Lehrer die Kinder Zwirnknöpfe im Unterricht nähen ließen. Viele Personen waren bedürftig und so kam es, dass viele Leute zu Stricken und zum Knöpfe nähen begannen, um

damit ihre Familien ernähren zu können.

Der Haken daran, dadurch dass viele Personen diese Arbeiten tätigten führte zu einer großen Konkurrenz unter den einzelnen Strickern und Knopferlnäher.

 

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verschlimmerte sich die Lage der Hausindustrie deutlich. Auch das Einwirkung der Zünfte spielte einer wesentliche Rolle, sowie die aufkommende  mechanische Industriealisierung.

Für die Handstricker auf dem Land blieben im Endeffekt nur mehr ein paar Modeartikel über, welche sich entweder für die Maschine nicht lohnten oder dem zunftgebundenen Stricker zu ausgefallen waren. Dass Stricken war nicht mehr gewinnbringend und die Aufträge durch die Verleger verschwanden.

Bei den Zwirnknopferlnäher trat mit der modernen Industriealisierung ein jäher Wandel ein und das händische Zwirnknopferlnähen wurde von den Maschinen abgelöst.

 

Meine Großmutter strickte und handarbeitete ihr Leben lang fleißig. Sogar als ihre Beine nicht mehr stark genug waren sie zu tragen, strickte sie unermüdlich in der Liegestatt weiter. Erst als ihre Finger das Nadelspiel nicht mehr halten konnten, legte sie ihre Strickerei in ein Körbchen. Als sie in Gottes Gnaden abberufen und  ihre Augen zur ewigen Ruh schloss, stand neben ihrem Sterbebette das kleine Weidenkörbchen mit Wollknäuel und Stricknadeln. Zur lieben  Erinnerung an meine Oma habe ich ihre Stricknadeln und das Nähkörbchen behalten und heute, ja  heute klimpern ganz leise die Nadeln in meinen Händen.

 

Meine Mutter nähte bereits mit 5 Jahren die weißen Bettwäsche-Zwirnknöpfe  und ich versuche die Geschichte der Handarbeit aus ganzem Herzen weiterzutragen.

 

Danke!

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

Poesie im Kunsthandwerk

Knopfstubn & privat geführtes Zwirnknopfmuseum Pregarten

 

 Tracht im Wandel

 

 

Zu einer schönen Tracht gehören auch gestrickte Strümpfe. Trachtenstutzen sind eine auffallend schöne Zier an den Beinen und Nylonstrümpfe machen zwar hübsche Beine, aber von Hand gestrickte Trachtenstrümpfe unterstreichen diese auch noch.

 

Die gewünschte Wadllänge an meinen Trachtenstutzen ist gestrickt, ein paar Reihen mit glatten und verkehrten Maschen sind gefolgt und nun wartet die Ferse auf ihren Beginn.

 

Eine schöne Arbeit das Stricken, und für mein ganz persönliches Trachtenoutfit werden die fertigen Stutzen das Ensemble noch abrunden. Doch bis es soweit ist, dauert es noch ein Weilchen.

 

Volkstrachten, woher stammt der Ausdruck eigentlich.

 

Diese Bezeichnung entstand zur Zeit der Romantik. Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte, aber auch die Gebiete Geschichte, Theologie und Philosophie sowie Naturwissenschaften und Medizin umfasste. Damals wurde die Idee von Nationaltrachten geboren. Und um der Ausdruckskraft von Trachten einen fest verbundenen Inhalt zu geben, wurden mit überschwenglichem Eifer von engagierten  Leuten Melodien und Lieder gesammelt und zu Nationalgesängen gewandelt.

 

G`wandl und Lieder stimmig vereint in der Tracht vom Volk für das Volk.

 

Tracht, das deutet auf das Unverfälschte und Naturbelassene, den Leib und die Seele des Volkes. Es soll das Leben der Menschen in ihrem Umfeld, in ihrem Wirken, in ihrem Sein wiederspiegeln, wie es lebte, sang, sprach und feierte. Dies wurde anno dazumal als die wesentlichen Bestandteile eines Volkes angesehen.

 

 

Ein Sprichwort sagt " Kleider machen Leute" und das hat seine Bedeutung, Berechtigung und auch seine Richtigkeit. An der Kleidung eines Menschen lässt sich durchaus mehr als nur sein Wesen ablesen. Die Kleidung entpuppt den Nachlässigen und Unordentlichen, lobt den Ordentlichen und Sauberen, lässt auf einen Sparsamen oder gewissenhaften Menschen schließen.

 

Es offenbart durch die Art des Tragens der Tracht und der Erscheinung des Individuum auf indirekte Art seine Charismatik. Die Art sich zu kleiden läßt auf den Geschmack und die Vornehmheit des seines Trägers schließen. Für unsere Ahnen bedeutete die Tracht eine unerläßliche Notwendigkeit. Sie war herrschende Sitte, ein ungeschriebenes Gesetz und unterschied für jedermann erkennbar die Person, welche die Tracht trug.

 

 

Beim Tragen von historischen Trachten ließ sich sogar der Personenstand, Altersschicht und Berufszugehörigkeit ersehen. Man konnte an der bekleideten Person feststellen, ob diese ledig, verheiratet oder verwitwet war. In manchen ländlichen Gegenden wiesen Frauentrachten an ihren Gewänder durch gestickte oder applizierte Ornamente den Unterschied auf. Ein junges Mädchen sprach auf solche Weise aus, dass es ans Heiraten denke und eine Witwe, ob sie sich wieder verehelichen wolle. Es gab auch Dörfer, in denen verheiratete Frauen durch Bänder oder Muster die Anzahl ihrer Kinder erkennen ließ.

 

Auch Hüte hatten eine große symbolische  Bedeutung bei den einzelnen Trägerinnen und Träger.

 


Vor etwa 400 Jahren traf man auf die ersten Anzeichen einer ländlichen Tracht, welche von den Guts- und Hofbesitzern getragen wurde. Sie sollte absichtlich von den Bediensteten unterscheiden. Die Arbeitstracht bestand bei den Tagelöhner, Knechten und Mägden aus grob gewebten Stoffen. Schmuck zu tragen oder gar mit Spitzen die Kleidung zu verschönern, war dem niederen Stand untersagt. Stumpfe meist graue Farben waren die Merkmale im Gegensatz zum Kleid der gehoberen Schicht. Interessanerweise war im Mittelalter der Zuschnitt beim bäuerlichen Gewand und das Kleid des Städters gleich.

 

 

Der große Wandel trat erst in der Neuzeit auf, gleichzeitig mit dem Beginn der sozialen Stufung im Volk. Gesellschaftsgruppen des Adels, der Bürger und der Bauern gingen daran parallele Siedlungsformen wie Hof, Stadt, Dorf zu bilden. Jede Gruppe interpretierte sich durch einen bestimmten Lebensstil und wurde durch ihn geprägt und scharf abgesondert. Dies war die fundamentale Grundsteinlegung zur Schaffung eigener Kleider und legte den roten Faden zu dem Beginn der verschiedensten Volkstrachtenformen.

 

Die uns bekannten Volkstrachten sind doch leuchtender, satter als die Farbtöne der Stadtmode. Und das hat auch seine Richtigkeit.

 

Tracht und Kitsch geben sich im 20.Jahrhundert die Klinke in die Hand, dies hat auch mit der Verbindung der verschiedensten Kulturen und Brauchtümer zu tun. Gerngroße Modedesigner fabrizieren durch ihre Ideen und Kreationen teils außergewöhnliche Kleiderarrangement, die mit der echten Tracht bei Weitem nichts mehr zu tun haben, jedoch beim Besuch am Oktoberfest im Bierzelt von den illustren Trägern zwanglos und ungeniert beim feucht fröhlichen Gelage ihre Bewunderer findet.

 

Mehr über Tracht, ihre Notwendigkeit und ihrer Wandlung  erfährt ihr demnächst.

 


 

mit herzlichen verKNOPFenden Grüßen

 

Sabine, Die Knopfmacherin

 

 

 

 

Altes Handwerk

Trachtenstutzen, eine auffallend schöne Zier an den Beinen

 

Hedwig Huber aus Lasberg und ich haben begonnen ein ganz altes Muster bei den Trachtenstutzen zu stricken, welches einen ganz außergewöhnlichen Namen trägt.

Das "Sauduttenmuster" oder "Sauduttlmuster" wie es die Innviertler auch herzlich benennen.

 

In dem kleinen Ort Pramet in Oberösterreich schmücken die "Sauduttl-Trachtenstutzen" die Beine der einzelnen MusikerInnen der Musikkapelle und darauf können die MusikantenInnen auch sehr stolz sein.

 

Seit über 50 Jahren wird dieses etwas außer-gewöhnliche Muster nicht nur von den beiden Damen Anni Fellner und Resi Urwanisch des Dorfes liebevoll für die Stutzen gestrickt. Die Frauen und Mädchen aus Pramet, so nehme ich an, haben wohl eine Menge zu tun und ein Stricknadelspiel liegt greifbar im Wollkorb. Schließlich gibt es doch auch Neuzugänge bei den Musikern und auch das Ausbessern eines löchrig  gewordenen Strümpfepaares und Anstricken eines neuen Vorderfußes bei den einzelnen Stutzen bedarf geschickter Frauenhände.

Mindestens zwei Paar Trachtenstutzen liegen wohl in den Komodenschubladen der Musizierenden und Marketenderinnen parat. Maschinell kann diese Strickmuster-Abart des Noppenmusters nicht gestrickt werden und so sind es schließlich  die fleißigen Hände der Handarbeiterinnen, welche flink die einzelnen Maschen über die Stricknadeln gleiten lassen.

 

Ohne ein Paar "Sauduttl-Trachtenstutzen" an den strammen Wadln der MusikerInnen ist die Uniform der Blasmusikkapelle nicht komplett.

Einige Zuseher mögen diese expliziten Stutzn vielleicht etwas abartig finden, so drücken wiederum Andere ein Gefühl des Entzückens über dieses außergewöhnliche Brombeer- oder Dornröschenmusters aus. Manche Zeitgenossen schmunzeln verschmitzt, da die abstehenden Noppen doch an die Zitzen einer „Nosching“ Mutterschwein erinnern.

 

Ein ausgesprochener Hingucker ist ein Paar der auffallenden "Sauduttn- Trachtenstutzen" auf alle Fälle.

 

Wir stricken:

Meine liebe Freundin Hedwig und ich verstricken reines Leinengarn mit einem  Nadelspiel der Stärke 1,25. Jede abgestrickte Nadel muss mit Hilfe von kleinen Zwicken geklammert werden, da ansonsten das feine gestrickte Maschengeflecht von den dünnen Stricknadel rutscht.

Der Anschlag sind an die 156 Maschen; Größe 37; man darf nicht vergessen, dass Leinengarn beim Waschen eingehen wird!

Für das  Bündchen wählte ich ein historisches, eher einfaches gehaltenes Lochmuster nach einem Stauchen. Nach etwa 10 cm schließe mit 20 Reihen des Kästchenmusters ab.

Es wird auf 164 Maschen zugenommen und mir dem Sauduttnmuster begonnen.

 

Fortsetzung folgt;

klimper --- klimper....klimper....

 

Sabine, Die Knopfmacherin

 

Lieber Klaus, DANKE für das schöne Ambiente bei den Bildern und Bongo ist ein wunderbares Model!

 

Programm Tipp ORF 2

Samstag 30.Jänner 2021

ab 16:30 Uhr

Land und Leute

mit meiner lieben Freundin Hedwig Huber über das alte Handwerk "Trachtenstutzen stricken".

https://tv.orf.at/program/orf2/20210130/961053801/story

Wiederholung am Mi, 03.02.21, 10:40 Uhr

 Homepage von Hedwig Huber

 

 Info: Artikel OÖN Rieder Volkszeitungvom 4.6.2009

Die Knopfmacherin als "Sauduttentrachtenstutzenstrickerin"
Historischen Trachtenstutzen
mit den Stricknadeln auf der Spur

Ja, was sag ich Euch denn.

Weil mich meine Lehrerin so toll für meine schönen selbst gestrickten Trachtenstrümpfe gelobt hat, da hat sie dann a bissal verschmitzt guckt, geschmunzelt und g`meint, weil ich ja schon im Stricken drinnen bin, so soll ich gleich noch ein Paar zu stricken. Damit ich ja ned aus der Übung komm und tausche kurzerhand die Zwirnsknopfringerl gegen Stricknadeln.

 

Fein!

Jetzt bin ich eine "Sauduttentrachtenstutzenstrickerin"!

Was das genau für ein besonderes Muster ist und welche Geschichte sich dahinter verbirgt, das erzähle ich Euch in den nächsten Tagen!

 

Mehr von Hedwig erfährt Ihr auch in der Sendung "Schlag auf Schlager" am 3. Adventwochenende.

Helmut Hehenberger hat mich im Zwirnkopfmuseum besucht und a bisserl g`plaudert. Zu hören am 19.und 20.Dezember auf Freies Radio Freistadt

Die Radiosendung "Schlag auf Schlager" zum Anhören stets Samstag um12:00 Uhr

auf 107,1 Mh/ 103,1 Mh/ 88,4 Mh oder zum Nachhören Sonntag von 17:00 - 18:00 Uhr.

So schön, kann Selbstgestricktes sein

 

Fertig sind`s, meine ersten selbstgestrickten Trachtenstutzen und ich hab eine riesengroße Freude damit!

Die Mühe und der Fleiß haben sich gelohnt und sogar meine liebe Mama hat ganz erstaunt geguckt.

 

Hedwig, meine liebe Freundin ist Expertin, was das Stricken von Trachtenstutzen und Trachtenstrümpfe anbelangt.

Da sie mich ja zurecht gewiesen hat und meinte, zu meinen schönen Dirndln gehören einfach echte handgestrickte Trachtenstutzen, so habe ich meine liebe Freundin überrascht und mich unter ihre Fittiche begeben.

Es dauerte nicht lange und sie drückte mir eine Kone Leinengarn und ein Nadelspiel der Stärke 1,25 in die Hände und los gings.

 

Ich muss sagen, dass ich verschiedene Handarbeitstechniken gerne ausprobiere und nicht ungeschickt bin, dass wissen jene am Besten, die Zwirnknöpfeln! Denn das verlangt eine Menge Fingerfertigkeit ab.

Die einzelnen Strickmustersätze hat Hedwig mir gut erklärt und aufgezeichnet. Reihe um Reihe sind stetig gewachsen.

Diese Trachtenstutzen sind aber auch etwas ganz besonderes, weil sie in keinem Lehrbuch oder Volkskundebuch  vorkommen, da sie nach einem alten Paar aus längst vergangenen Tagen nach gestrickt wurden. Ganz nach alter Überlieferung  und Tradition.

Das Muster stammt aus dem Mühlviertler Raum und besteht aus unterschiedlichen aneinander folgenden  Mustersätzen. Das Bündchen wurde im Ajourmuster gestrickt. Der Wadel und das Fußoberteil mit dem Wellenmuster und dem Bläschenmuster kombiniert. Ferse, Fußunterteil und Stutzenspitze mit dem Würfelmuster. Bei der Spitze arbeitete ich meine eigene Breitwegspitze.

 

Die Stutzen musste ich doch etwas größer stricken, da Leinengarn beim Waschen eingeht! Durch das feste Stricken, wird das Musterbild noch schöner nach dem Wasserbad.

 

Hedwig und ich wollen gerne im Zwirnknopfmuseum  für Interessierte Trachtenstutzenstrick-Kurse anbieten. Durch die Corona-Pandemie ist alles ein bisserl ins Hintertreffen geraten. Aber wir sind voller Zuversicht und haben diesen Gedanken auf keinen Fall verworfen!

 

Jeder liebt ein Mädchen das gerne strickt!

In diesem Sinne, viel Freude beim Handarbeiten!

Eure

Sabine, Die Knopfmacherin

Vom Trachtenstutzen stricken
Gerade rechtzeitig vor dem ersten Adventsonntag sind sie fertig geworden, meiner ersten selbstgestrickten Trachtenstutzen.
Die Spitze für den zweiten Strumpf, werde ich bis morgen noch beenden.
Es macht mich schon ein klein bisserl stolz, mit diesem feinen Leinengarn Strümpfe nach historischen Mustervorlagen so schön nachgestrickt zu haben und das als als Laie, da ich doch keine Strickerin bin. Aber mit Hilfe einer guten Anleitung und viel Fleiß schafft man einfach alles!
Hedwig, meine Lehrerin und gute Freundin hat es mir auch gekonnt erklärt und hatte bei meinen vielen Fragen auch stets die hilfreiche Antwort.
Handarbeit hat eine Seele und gerne lasse ich mich von ihr berühren.
Volkskunst hat Tradition und dieses Gut für unsere Kinder zu wahren, habe ich mir zu meiner glücklichen Lebensaufgabe gemacht.
❤ lichst
Eure
Sabine, Die Knopfmacherin
Poesie im Kunsthandwerk

Mein Fleiß hat sich ausbezahlt und nun habe ich soweit gestrickt, dass ich die Ferse der Trachtenstrümpfe beginnen kann.

Ich stricke mit feinem Leinengarn und achte dabei gut darauf, dass ich mit dem 1,25 Nadelspiel ganz fest die einzelnen Maschen abstricke.

"Je fester gestrickt, desto schöner das Muster!", lacht meine Lehrerin.

 

Nur ist das gar nicht so einfach, denn die neuwertigen Stricknadeln, die man heute im Fachhandel erhält, sind nicht fest genug und verbiegen sich wie Spaghetti-Nudeln. Ein wirklich gutes Paar feine Stricknadeln zu finden ist schwer. Auch die Marken Stricknadeln halten nicht was der Hersteller verspricht, zum Leidwesen der Strickerin. Zum Glück habe ich noch ein Stricknadelspiel von meiner lieben Oma aufbewahrt und mit diesen ist es eine wahre Freude, die Reihen wachsen zu sehen.

 

mit herzlichen Grüßen

Eure Sabine, Die Knopfmacherin

Vom Strümpfe stricken und Kühe hüten

 

 In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand man bei der ländlichen Bevölkerung ausnahmslos nur selbstgestrickte Socken und Strümpfe im Wäscheschrank.

Es war bei den Bauersleuten üblich, dass die Braut für sich und den Bräutigam, neben der Haushaltsausstattung wie Tisch-Bett- und Leibwäsche auch Socken und Strümpfe mit in die Ehe brachte. Die vielen handgefertigten filigranen Stickereien der zukünftigen Braut wurden von der Schwiegermutter mit Adlersaugen streng unter die Lupe genommen, denn je sorgfältiger die Arbeit der jungen Frau, desto geeigneter war diese für den Sohn und damit auch fähig den Hof und die damit verbundenen Arbeiten ordentlichst zu bewerkstelligen. Der Ausdruck „Vom Fleck weg heiraten“ bezieht sich auf diese schönen Handarbeiten und Gepflogenheit der Eltern des Hoferben.

 

Im Frühling wurden von den einfachen Leuten Socken im Schuhwerk getragen, die im Winter zusätzlich über die baumwollenen Strümpfe gezogen wurden. Die Kinder liefen im Sommer oftmals barfuß und in der kalten Jahreszeit streiften diese über die Strümpfe Socken aus selbstgesponnener Schafwolle und schlüpften in grobe Holzpantoffeln oder einfachen Stiefeln.

 

Man sah in früheren Zeiten kein junges Mädchen ohne einen Strickstrumpf. Die kleinen Fräuleins bewerkstelligten mit großem Geschick das Stricken bereits im zarten Alter von 5 Jahren Die Kinder wurden angehalten fleißig zu handarbeiten und sich im Umgang mit Nadeln und Faden zu üben. Neben dem Stricken wurde auch das Spinnen den heranwachsenden jungen Maiden gelehrt, ebenso wie das Weben, Häklen und Zwirnknöpfe nähen, welch Letztere sich auf die langen kalten Wintermonate bezog.

 

Meine liebe Freundin Angela ist 80 Jahre und erinnert sich, dass sie als Schulmädchen beim Kühe hüten auf der Weide stets strickte. Im Bschoadpinkerl trug sie ihre Brotzeit mit und im Kittelsack hatte sie einen Knäuel Wolle und ein Stricknadelspiel eingesteckt. Während sie auf die Kühe achtete ließ sie flink die Maschen über die Nadeln gleiten und strickte Socken und Strümpfe.

Und ich…. Ich habe versucht Euch diese kleine Erinnerung nachzustellen. Zwar nicht mit Kühen, aber mit Angelas Piepihenderl.

 

Die schönen Trachtenstutzen die ich trage, sind im Sauduttenmuster gestrickt. Hedwig Huber, die Fachfrau des traditionellen volkstümlichen Strickens borgte mir ihre eigenen Stutzen, um mein individuelles Dirndloutfit abzurunden.

 

Übrigens in der letzten Ausgabe von " Die ganze Woche" findet Ihr auch einen Beitrag über die "Geldkatzenhäklerin" Hedwig.

 

Mit herzlichen Grüßen

Sabine, Die Knopfmacherin

Poesie im Kunsthandwerk

 

 

Info „Die ganze Woche“ 16.September 2020, Nr.38

zwirnknoepfe.jimdo.com

https://zwirnknoepfe.jimdofree.com/von-frauen-die-den.../

Foto: Helmut Hehenberger

Vom Trachtenstutzen stricken
Das Stricken mit solch feinem Garn verlangt schon ein bisserl Zeit, aber die Mühe lohnt sich und sie werden sehr schön.
Inzwischen habe ich mit dem zweiten Zier-Mustersatz begonnen. Das schöne Wellenmuster hebt sich von dem zierlichen Ajourmuster deutlich ab und bringt Lebendigkeit in den gleichmäßigen Mustertext.
Nach 6 Wellen-Mustersätzen, von denen ein Mustersatz etwa an 4 Stunden Strickzeit benötigt, werde ich mich mit dem Wadelstricken vergnügen. Bei dem Wadel wird dann ganz speziell nach dem Musterverlauf abgenommen, doch bis dahin heißt es noch fleißig weiterstricken.....
❤ lichst Eure Sabine, Die Knopfmacherin,
welche die Nähnadel zur Zeit gegen die Stricknadel getauscht hat 😉

Die Strickarbeit habe ich gleichzeitig an beiden Trachtenstutzen begonnen.

Mit einem Nadelspiel der Stärke 1,25 und einem feinen Leinengarn setze ich stetig die Arbeit voran.

Bei jeder einzelnen Stricknadel wird das Maschenstrickwerk mit einem eigenen Klipserl gehalten, denn die 34 Maschen pro Nadel rutschen "wie der Teufel".

Es heißt gut aufpassen!, und vor jeder neuen Nadel die gestrickt wird, heißt es zuerst, dass Klipserl entfernen und an die vorhergehende Nadel setzen.

Für einen Mustersatz, der aus vier Reihen besteht, benötige ich gut eine halbe Stunde.

Plaudern kann ich nicht nebenbei, denn es heißt genau zählen bei diesem schönen Muster, damit die Maschenanzahl auch immer stimmt, denn das Auftrennen, ist eine sehr geduldige Arbeit.

 

Hedwig, meine liebe Freundin ist mir  bei meinem ersten Trachtenstutzen stricken, eine große Stütze. Sie lehrt mich die Strickschrift zu lesen und zeigt mir gekonnt die verschiedenen Mustersätze. Ich genieße ihre Gesellschaft sehr, und es ist einfach schön, weil wir genießen was wir tun.

Fleißig stricke ich Reihe um Reihe und lass Euch gerne teilhaben an dieser schönen Handarbeit dem Trachtenstutzen stricken.

 

Herzlichst

Eure Sabine, Die Knopfmacherin

Poesie im Kunsthandwerk

 

Altes Handwerk muss bleiben! Warum?

 

 

Mit der vollkommenen Verbindung von leidenschaftlicher Hingabe und einem glücklichen Herz kann altes Handwerk hingebungsvoll gelehrt und das Nützliche mit dem Schönen vereint werden.

 

 

 

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

 

Knopfstubn & privat geführtes Zwirnknopfmuseum

 

 

 

"Die wahre tiefe Seele von allem gelingenden und entstehenden,

ist die uneingeschränkte Liebe zu sich selbst und

zu dem was man wirklich wirklich gerne tut."

 

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

 

 

"Die Menschen flüstern, sie ist eine Traumtänzerin, ein bunter Vogel, sie ist anders.

 

Ich lächle und sage,

ich bin ich!

 

Es ist wichtig im Leben, die Türe zu sich selbst zu öffnen. Sich zu finden und zu leben was man ist.

 

Denn nur das ist der Schlüssel

zu einem erfüllten Leben.

 

Manchmal muss man einen Spaziergang durch ein kaltes unfreundliches Regenwetter machen, um das Feuer der Wärme wohlwollend im Inneren seiner Selbst zu spüren.

 

 

Finde Dich und hab den Mut es auch zu leben.

 

Diese Kraft und unendliche Liebe Dich in Deinem ganzen wunderbaren wertvollen Sein anzunehmen, das wünsche ich Dir aus ganzem Herzen."

 

Sabine Krump,

Die Knopfmacherin

 

 

"Die Katze hat eine unergründliche Seele, die den Menschen lehrt,

 

das Leben mit Anmut und Gelassenheit zu meistern."

 

Sabine Krump

 

"Ich glaube, Zwirnknöpfe und Posamentenknöpfe nähen, ist eine der schönsten und vor allem kreativsten Handarbeiten, die ich mir vorstellen kann. Gebündelt auf einem kleinen Ring oder einer hölzernen Scheibe wächst durch soviel Liebe, Leidenschaft und Kreativität gefertigt, eine kleine Oase unendlicher persönlicher Ausdruckskraft. Das ist es, was den Knopf erst zu dem macht, was er ist – nämlich einzigartig, so wie Du es auch bist"

 

Sabine, Die Knopfmacherin

 

"Es gibt keine Altersbeschränkung, um einen neuen Traum

wahr werden zu lassen."

Sabine Krump

"Ich denke im Leben ist es wichtig, nicht nur passiv Zuschauer zu sein, sondern auch aktiv auf der Bühne zu spielen. Das Stück heißt Leben."

 

Sabine Krump

 

"Wenn das Herz erzählt, erzählt es mit Liebe, dann wird vieles lebendig."

Sabine Krump

Wunder sind allgegenwärtig!

"Weit oben, im Schein der hellen Sonne sehe ich meine bedeutungsvollen Bestrebungen und Vorhaben, die ich noch machen möchte. Auch, wenn ich sie nicht alle erreichen kann, so erfreue ich mich an ihrem Sein und fühle sie in der Wärme der Sonnenstrahlen. Ich kann mich im Licht erinnern und versuchen sie tagtäglich nahbarer zu machen."

 

Sabine Krump

 

Es gibt einen Ort in dir,
der liegt tief versteckt zwischen schlafen und wachen.
Es ist der Platz, wo die Träume geborgen und noch bei dir sind. Und dort ist es am Anfang immer dunkel, aber dann mit jedem Herzschlag erwächst das Leben heller strahlender in dir.
Was du dort findest?
Die Seele.
Denn deine Seele wird langsam geboren.
Sie wächst mit dir.

 

Sabine Krump

Die Veilchen kichern und kosen

und schaun nach den Sternen empor;

heimlich erzählen die Rosen

sich duftende Märchen ins Ohr.

 

Heinrich Heine

Der liebe Gott ruht in Fels und Stein,
er lacht durch die Blumen und Pflanzen,
er spricht durch die Tiere,
träumt in den warmen Sonnenstrahlen,
und erwacht in den Wellen des Wassers.
In den liebenden Herzen der Menschen offenbart er sich.

 

Sabine Krump

"Die Natur ist sich ihr eigener Gärtner und die Tiere passen sich der Natur an. Der Mensch hingegen muss gegen seine Natur kämpfen, damit uns die Natur erhalten bleibt. Wohl denn, wie kann der Mensch sich Gärtner der Natur nennen?"

 

 

Sabine Krump

 

"Die Handarbeit erhält einen umso höheren Stellenwert, je mehr und  glücklicher es bemüht ist, das Nützliche mit dem Schönen in seiner unvergleichlichen Einzigartigkeit zu verbinden."

Sabine Krump

 

 

"Denk an dich und nimm

 

dir selber Zeit für Dinge,

 

die dich einfach glücklich machen.“

 

Sabine Krump

 

 

 

 

"Wenn Blumen träumen, dann küsst die Sonne die Erde wach.

 

Die Bäume legen ihre zarten Blütenbrautkleider an und die Vögel singen vom Frühlingsfest"

 

Sabine Krump

 

 

"Wenn man Dinge tut, die man aus ganzem Herzen liebt, dann macht man das nicht, um jemanden zu gefallen, sondern man tut es einfach aus seinem Inneren heraus und schenkt es dem Leben!"

 

Sabine Krump

 

Göttlichkeit, heißt nicht herrschen,
es bedeutet Liebe, Verständnis, Mitgefühl für alle Geschöpfe.

 

Sabine Krump

 

"Die absolute Schönheit steckt in der Seele desjenigen,

der sie mit hingebungsvoller Freude betrachtet."

 

Sabine Krump

 

"Es ist ein schönes Gefühl, von Menschen umgeben zu sein, die genau so bunt und verrückt sind wie einer selber auch und ihre Träume leben."

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

"Wir sollten versuchen nicht all zu viel zu hasten,
sondern viel mehr zu leben."

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

 

"Die schönsten, harmonischen Tage sind nicht die, an denen großartige und aufregende Dinge passieren.

Es sind die, welche mit einfachen und netten Augenblicken eine glückliche Erinnerung in unser Leben zaubern. Welch wunderbares Geschenk".

 

Sabine Krump

 

"An Altem und längst Vergangenem starr festhalten, das ist als ob Du in Captain Ahab`s Spuren wandelst und verzweifelt hinter
Moby Dick her jagst. Lass los!
Und liebe die Veränderung!"

  Sabine Krump

"Mit dem Wandel der Zeit brauchen wir vor Veränderungen keine Angst zu haben. Im Gegenteil, sie zeigen uns, welchen neuen Herausforderungen wir eigentlich gewachsen sind!"

Sabine Krump

Wenn dich die Lüfte der Winde an einen Ort getragen haben, der dir nicht behagt, so entfalte deine Flügel und lass dich von den zarten Turbulenzen des Himmelsatems in neue Höhen tragen.

 

Sabine Krump