"Postkarten sind kleine Botschafter der Freude, die mit liebevollen Worten geschrieben und als herzliche Grüße versendet werden."

 

Sabine Krump

 

 

 

Als Hirschbach noch Bad Hirschbach im Mühlkreis hieß

 

Ich möchte euch herzlich dazu einladen, die aktuelle Sonderausstellung im Hirschbacher Bauernmöbelmuseum zu besuchen. Die Ausstellung trägt den Titel;

 

"Von der Correspondenzkarte zur Post-, Gruß- und Ansichtskarte - aus der Sammlung von Josef L. Plöchl.

 

Historische Ansichten und Erinnerungen 1899 bis 2019"

 

und zeigt ausgewählte Postkarten aus vergangenen Zeiten, die Hirschbach im Mühlkreis abbilden. Am Sonntag, den 3. September, wurde die Ausstellung feierlich von dem wissenschaftlichen Konsulenten Fritz Fellner und dem Obmann Karl Himmelbauer eröffnet. Zahlreiche geladene Gäste und interessierte Besucher waren anwesend, um an diesem besonderen Tag im "Allerheiligen des Mühlviertels" teilzunehmen. Bis zum 29. Oktober 2023 habt ihr nun die Möglichkeit, diese einzigartigen historischen Ansichten aus einer faszinierenden Sammlung zu bewundern. Ich kann euch einen Besuch im Bauernmöbelmuseum Hirschbach nur wärmstens empfehlen. Ein Ansichtskatalog der gesammelten Postkarten von Josef L. Plöchl liegt um 15,-- Euro im Museum auf.

 

Die erste Postkarte - eine bahnbrechende Erfindung, die die Welt der Kommunikation für immer verändern sollte steht im Mittelpunkt. Ihr Erfinder, Professor Emanuel Herrmann, ein angesehener Nationalökonom aus Österreich, hatte eine Idee, die das Potenzial hatte, die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren, zu revolutionieren. Er machte den ausschlaggebenden Vorschlag für die erstmalige postamtlich-offizielle Einführung der Postkarte in Österreich-Ungarn.

 

Es war das Jahr 1869, als Professor Herrmann seine Idee von einer günstigen offenen Karte dem k.k. Handelsministerium präsentierte. Die Beamten waren von der Vorstellung einer einfachen und kostengünstigen Möglichkeit, Nachrichten zu versenden, begeistert. Die Idee fand sofort positiven Anklang und wurde als eine Innovation gefeiert, die das Potenzial hatte, die Welt zu verändern.

Die erste Postkarte wurde schließlich mit 1.November 1869 herausgegeben und erhielt den Namen "Correspondenzkarte". Ab diesem Tage an lag auf allen Postämtern der Monarchie die günstige Botschaftskarte auf. Sie war eine einfache Karte aus Papier, auf der eine Nachricht geschrieben und eine Adresse angegeben werden konnte. Die Vorderseite war für die Nachricht vorgesehen, während die Rückseite für die Adresse reserviert war. Es handelte sich um äußerst faszinierende Ganzsache, bei denen die Briefmarke direkt auf die Postkarte gedruckt war. Dabei wurde das Motiv der damaligen Freimarkenserie verwendet, auf der der Kopf des Kaisers ohne Landesbezeichnung abgebildet war. Das Porto für diese Correspondenz-Postkarte betrug 2 Kreuzer. Das war vor 154 Jahren. (In dem selben Jahr wurde in Österreich-Ungarn das Reichsvolksschulgesetz eingeführt, welches die achtjährige Schulpflicht etablierte, die maximale Schülerzahl pro Klasse auf 80 begrenzte und der Kirche die Schulaufsicht entzog.)

Die Einführung der Postkarte war eine Revolution in der Kommunikation. Zum ersten Mal konnten Menschen auf einfache und kostengünstige Weise Nachrichten an ihre Lieben senden, ohne einen langen Brief schreiben zu müssen. Die Postkarte ermöglichte es den Menschen, ihre Gedanken und Gefühle in wenigen Worten auszudrücken und sie kostengünstig in die Welt zu schicken.

Die Popularität der Postkarte wuchs schnell. Menschen jeden Alters und jeder sozialen Schicht nutzten sie, um Nachrichten zu versenden. Von einfachen Grüßen und Geburtstagswünschen bis hin zu Liebeserklärungen und Reiseberichten - die Postkarte wurde zu einem unverzichtbaren Kommunikationsmittel und entwickelte sich rasch zu einem wahren Verbindungskünstler. Die Postkarte wurde zu einem Fenster in die Welt!

 

Es ist äußerst bedeutend, dass jemand wie Herr Josef L. Plöchl, der Ehrenobmann des Hirschbacher Bauernmöbelmuseums, seine umfangreiche Sammlung von Post-, Gruß- und Ansichtskarten den Menschen durch diese Sonderausstellung zugänglich macht. Diese Geste ist nicht nur ein Akt der Großzügigkeit, sondern auch eine wertvolle Möglichkeit, die Geschichte und Kultur der Region zu bewahren und zu teilen.

 

Durch die Ausstellung dieser Karten ermöglicht Herr Plöchl den Besuchern einen einzigartigen Einblick in vergangene Zeiten. Postkarten sind nicht nur einfache Kommunikationsmittel, sondern auch historische Dokumente, die uns viel über die Lebensweise, die Mode, die Architektur und die sozialen Verhältnisse vergangener Generationen verraten. Sie erzählen Geschichten von Menschen, Orten und Ereignissen, die sonst vielleicht in Vergessenheit geraten würden. Inmitten der denkwürdigen Ansichtskarten von Hirschbach gestaltete Herbert Schauer eine Schauvitrine mit Fotografenutensilien von seinem Großvaters.

 

Darüber hinaus sind Postkarten auch ein Spiegelbild der künstlerischen und gestalterischen Entwicklung ihrer Zeit. Viele Karten sind mit wunderschönen Illustrationen, Fotografien oder handgemalten Motiven verziert, die uns einen Einblick in die Kunst und Ästhetik vergangener Epochen geben. Indem Herr Plöchl diese Karten ausstellt, ermöglicht er den Besuchern, diese künstlerischen Schätze zu bewundern und zu schätzen.

 

Die Zugänglichkeit dieser Sammlung durch eine Sonderausstellung ist von großer Bedeutung, da sie nicht nur den Menschen vor Ort, sondern auch Besuchern von außerhalb die Möglichkeit gibt, von diesem kulturellen Erbe zu profitieren. Es fördert das Verständnis und die Wertschätzung für die Geschichte und Traditionen der Region und trägt zur kulturellen Bildung und Bereicherung bei.

 

Ganz herzlich möchte ich mich bei Renate Brückl, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hirschbacher Bauernmöbelmuseum Teams bedanken, die mich auf sehr freundliche Weise bei der Ausstellung begleitete.

 

Mit herzlichen verKNOPFenden Grüßen

 Sabine, Die Knopfmacherin

Kuratorin und Leiterin des privat geführten Zwirnknopfmuseum in Pregarten

 

Fotos: Sabine Krump;

Foto von Herrn Ehrenobmann Josef L.Plöchl / Fotograf Bauernmöbelmuseum Hirschbach. DANKE

Blumen für die Theatergruppe Sandl die heuer ihren 50sten Geburtstag feiert!
Im Gasthof Fleischbauer spielt die Theatergruppe des Kameradschaftsbundes im März und April das Lustspiel "Polnische Wirtschaft".
Das drei Akten Lustspiel von Bernd Gombold wird von den Schauspielern mit großem Eifer und viel Engagement aufgeführt. Auf der liebevoll ausgestattete Bühne zeigen die Schauspieler ihr Können und bringen die Zuschauer zum schmunzeln und lachen.
Ein heiteres Stück, dass ich sehr gerne empfehlen kann es sich an den nächsten beiden Wochenenden noch anzusehen. Helmut Hehenberger, der Schlagerfuzzy und mir hat es ganz toll gefallen!
❤ lichst
Sabine, Die Knopfmacherin

Kurz zum Inhalt des lustigen drei Akters
„Polnische Wirtschaft“ von Bernd Gombold:
Manfred und Monika Müller betreiben eine kleine Autoreparaturwerkstatt. Der Betrieb schreibt jedoch rote Zahlen und das Wasser steht ihnen bis zum Hals. Die Bank droht den Geldhahn zuzudrehen und die Gemeinde kündigt an, ausstehende Forderungen zwangsweise einzutreiben. Da helfen auch die gutgemeinten, aber nicht immer legalen Tipps ihres polnischen Schwarzarbeiters Kasimir nicht weiter. Der Untermieter Matthias, der sich selbst für einen genialen Erfinder hält, zahlt seit Monaten keine Miete und lebt auf Kosten der Müllers wie der Made im Speck. Zum Glück kommt eine seiner verrückten Erfindungen genau zur rechten Zeit, um das Blatt doch noch zu wenden.
Noch zu sehen am:
Samstag, 25. März 2023 um 20 Uhr
Sonntag, 26. März 2023 um 15 Uhr
Freitag, 31. März 2023 um 20 Uhr
Samstag, 1. April 2023 um 20:15 Uhr
Sonntag, 2. April 2023 um 15 Uhr
Info und Kartenreservierung Theatergruppe Sandl unter
https://theatersandlat.wordpress.com/
https://www.meinbezirk.at/tag/theatergruppe-sandl

Ein herzliches DANKESCHÖN        an den Fotografen Hanno Strigl

für die tollen Bilder!

 

AKuT 2022: Literaturabend mit Preisverleihung und Lesung treff.text22

 Freunde zeitgenössischer Dichtung

 

Prosa-Lyrik-Märchenpreis AKUT 22
Preisverleihung und Ehrung der

Preisträger

Foto: Sabine Krump, Hofrat Dr. Welf Ortbauer                                                                              
19.30h Abschlusslesung
der Teilnehmer der Jugendliteraturwerkstatt treff.text22

 

Donnerstag am 11.8.22 , 17 h Literaturtag
Seppnranch Affenzeller, Alberndorf
Whiskyplatz 1

 

Helmut Hehenberger und ich erhielten eine

Anerkennungsurkunde und einen Sonderpreis für unser Märchen

"Der kleine Liten"

überreicht von Hofrat Dr. Welf Ortbauer

 

Wir beide freuen uns sehr über die Aufnahme

in die Anthologie Nr. 15

für das Jahr 2023

 

Sabine Krump

 

Den 1.Preis  in Sparte Märchen,

bekam ein äußerst sympathischer Autor namens Dietmar Füssel mit seinem sarkastisch entzückenden Märchen

"Das blinde Mädchen" ,

das ihm wahrlich verdammt gut gelungen ist.

Ich freue mich schon jetzt darauf, ihn 2023 bei der Anthologie-Verleihung wieder zu hören.

 

 

Constanze John, die deutsche freiberufliche Autorin, welche besonders durch ihre literarischen Reisereportagen und ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bekannt geworden ist, las und erzählte aus ihrem letzten neuen DuMont Reiseabenteuer 

"40 Tage Georgien: Unterwegs von Tiflis bis ans Schwarze Meer".

Ein wunderbarer Hörgenuss

 

Welf Ortbauer

http://www.abendrast.com/
Welf Ortbauer schreibt Gedichte, Liedertexte und Märchen. Er präsentiert diese als LICHT- WORT- BILDER mit einer modernen „Laterna magica“ im Rahmen von besinnlichen Vorlesestunden als Reise ins Land der Poesie und Fantasie. Für Welf Ortbauer sind Worte wie Sterne, er ist der Poet der Linzer. Er leitet den Verein Freunde zeitgenössischer Dichtung und initiiert die jährlichen Alberndorfer Literaturtage, ein Wortfestival mit Schreibwerkstatt und Lesewanderungen in internationaler Besetzung. Mit seinen Philosophen-Stammtischen, lyrischen Abenden und vor allem der Multivision Abendrast ist er ein Gegengewicht zur lauten Welt. Schöne Texte sind Sauerstoff für unsere Seelen. Im Brotberuf arbeitet Hofrat Dr. Ortbauer im Wasseramt der oberösterreichischen Landesregierung.

 

 

 

 

 

 

 14 JAHRE LYRIK - PROSA - MÄRCHENPREIS

AKUT ALBERNDORF

 

Die "Jury" der Alberndorfer Kulturtage verleiht

im Rahmen des Lyrik / Prosa / Märchenpreises

den

2.

Preis

"AKUT 21 / Märchen

an

Helmut Hehenberger

und

Sabine Krump

 

 

 

 

 Unser Märchen heißt:

"Warum die Bäume Wurzeln haben"

 

 

 

 

 

 

Überreichung der Alberndorfer Anthologie Nr.- 14 durch Dr. Welf Ortbauer am 24.Juni 2022

Preisverleihung war am 6. August 2021 für die Gemeinde Alberndorf i. R.

(Bürgermeister Martin Tanzer) und Freunde zeitgenössischer Dichtung im OÖ.VbW Dr. Welf Ortbauer

 

 14 JAHRE LYRIK - PROSA - MÄRCHENPREIS AKUT ALBERNDORF

 

Der Lyrik/Prosa/Märchenpreis AKUT ist ein österreichischer Literaturpreis.

 

 

 Gründervater Altbürgermeister Josef Moser, Bürgermeister Martin Tanzer, Kulturleiter Peter Griesmeier und Hofrat Dr. Welf Ortbauer waren bei der Preisverleihung neben den geladenen Autoren, Ehren- Sonder- und Preisträgern zugegen.

 

INFO: Lyrik/Prosa/Märchenpreis AKUT
Der Lyrik/Prosa/Märchenpreis AKUT ist ein österreichischer Literaturpreis.
Ziel des von der Gemeinde Alberndorf in der Riedmark gemeinsam mit der Linzer Kulturvereinigung Freunde zeitgenössischer Dichtung vergebenen Preises ist die Förderung zeitgenössischer Autoren, die Lyrik, Prosa und eigene Märchen in deutscher Sprache schreiben.
Die Jury setzt sich zusammen aus:
Constanze John, Schriftstellerin und Publizistin, Leipzig, Deutschland
Michael Meinicke, Schriftsteller, Wabern, Deutschland
Kathrin Mayr, Germanistin und Autorin, Laatsch, Südtirol/Italien
Isabell Gemende, Lektorat Verlag Freya, Linz
Welf Ortbauer;Freunde zwitgenössischer Dichtung im OÖ.VBW,Linz
 

 

Danke an  Hanno Strigl für die schönen Fotos

Gemeinde Alberndorf in der Riedmark - FREUNDE zeitgenössicher DICHTUNG

Dr. Welf Ortbauer  „Eine Erde ohne Bäume ist wie ein Baum ohne Erde.“ 

 

Von der blauen Hexerei

 

DER BLAUDRUCK

 

Blauer Stoff mit weißem Muster ist vielen wohl bekannt. Derweilen sollte es eigentlich heißen, weißes Muster auf blau gefärbtem Stoff.
Der Blaudruck, ein altes Handwerk, erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit und stammt ursprünglich aus Indien. Eigentlich ist der Ausdruck Blaudruck nicht ganz zutreffend, denn es handelt sich beim genaueren Hinsehen um ein Blaufärben, bei dem ein Pappdruck mit Modeln vorausgeht.

 

Von Indien kommend verbreitete sich diese Technik in China, Japan und Afrika. Dort wurde der dunkelblaue Farbstoff aus der strauchartigen Indigo- Pflanze gewonnen.

 

Indigo „Die Farbe des Himmels“ entwickelte sich zum beliebten Modeblau und ist bis zum heutigen Tage,                               der „König der Farbstoffe“. Ein weltweiter Vertreter des Indigoblau ist die Blue Jeans.

 

Doch zurück ins Alpenvorland nach Oberösterreich. Genauer in die im Mühlviertel gelegene über zweitausendsiebenhundertfünfundreißig einwohnerstarke Marktgemeinde Gutau. Gegenüber der alten Schule steht das weltweit einzige Färbermuseum mit intaktem Göppel, das 1982 eröffnet wurde. 100 Jahre lang wurde in Gutau im alten Zötlhaus Leinenstoff und Baumwollstoff bedruckt und eingefärbt. Bis 1968 ist das Färbergewerbe durch die letzte Färbermeisterin, Frau Margarethe Krennbauer ausgeübt worden.

 

Der Österreichische Handblaudruck wurde per 28.11.2018 in die internationale Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.In Österreich existieren nur noch zwei Familienbetriebe, welche Blaudruckstoffe erzeugen: Original Blaudruck Koó (Burgenland), welcher sich durch den verschiedenen Musterdruck an beiden Stoffseiten markant auszeichnet, und die Blaudruckerei Wagner in Bad Leonfelden (Oberösterreich). Letztere waren in der Sendung Heimatleuchten von Servus TV ; Folge 116 „Der Böhmerwald – Grenzenlose Wildnis“ gemeinsam mit mir zu sehen. Die Original-Erstausstrahlung fand am Freitag 09.11.2018 in ServusTV statt.

 

Ab dem 17. Jahrhundert breitete sich der Blaudruck auch im Alpenvorland aus. Obwohl es streng gehütet war, verbreitete es sich rasend schnell. Neben den unzähligen Flachsbauern, Spinnereien und Webereien wuchsen Färberhäuser wie Schwammerl aus dem Boden und gaben Land und Leut Arbeit und einen stolzen Namen. Der Arbeitsaufwand war enorm, doch die hohe Qualität ließ die Färber in einen angesehenen Stand aufsteigen. Dennoch fand man sie in ihrem handwerklichem Tun und Treiben, Tür an Tür mit ihren Nachbarn, den Gerbern und Fleischern vereint in einer Gasse, nahe an einem Bachlauf gelegen. Das Färben war eine sehr geruchsintensive Arbeit und nichts für feine Näschen.

 

In Europa konnte man nur mit Farbstoff, den man aus der krautigen Waidpflanze gewann, Baumwolle und Leinen färben. Leuchtende gelbe Waidflächen prägten neben den hellblaublühenden Leinfelder die Mühlviertler Landschaft und entwickelte sich zu einer wichtigen Kulturpflanze. Das Leinen aus Böhmen und dem Mühlviertel war immer schon sehr begehrt. Hatte es doch einen großen Ruf, wegen seiner hohen Strapazierfähigkeit und seiner guten Qualität. Der Flachsanbau brachte den Bauern in dieser Region einen angemessenen wirtschaftlichen Ertrag ein.

 

Aus dem Färberwaid wurde das begehrte Indigoblau gewonnen. Erst an der Luft oxidiert der Farbstoff und wird langsam blau. Die jungen Blätter des zweijährigen Färberwaid ( Isatis tinctoria) wurden im ersten Jahr ab Mai geerntet, getrocknet, und nach einem Gärungsprozess zu runden kleinen Kugeln geformt, an einem trockenen Standort vor Schädlingsbefall permanent beschützt und sorgsam aufbewahrt.

 

Diese praktische handliche Verarbeitung sorgte für einen leichten und reichhaltigen Transport, denn der pflanzliche Waidfarbstoff war sehr begehrt und wurde über die Grenzen des Landes hinaus veräußert. Jeder Färber war darauf bedacht sich einen großen Vorrat anzulegen.

 

Ursprünglich bestand das Arbeitsg`wandl der Arbeiter, Bauern und Tagelöhner aus blau gefärbten, gewebten Leinenstoff. Der blaue Vierfleck war ein alltäglicher Arbeitskittel, der die Fleißigen und die Tüchtigen von frühmorgens bis spätabends begleitete. Dieser war unumgänglich und in jedem Haushalt an einem Haken hängend anzufinden. Unverwüstlich und unzählige Male geflickt war er ein lebenlang seinem Träger zu Diensten.

 

Blaudruckstoff für schöne Dirndlkleider zu verwenden wurde erst viel später ins Auge gefasst. Unter der Hand wird gemunkelt, dass es wohlhabende Bäuerinnen gewesen sein sollen, welche den Gedanken ins Auge fassten ihre Blaudruckstoffe nicht nur für die Tisch-und Haushaltswäsche zu verwenden sondern diese mit schönen Mustern zu versehen und hübsche Kleider daraus zu nähen. Das Verlangen die Einzigartigkeit des Blaudrucks aufzuwerten und den damit auch verbundenen Reichtum zu präsentieren, zeigte sich im Tragen der prachtvollen Blaudruck-Tracht und Gewänder, die sich nur Wohlhabende leisten konnten. Manche betuchte Frau trug mehrere Röcke mit dem herrlichen Blaudruck übereinander, um ihren Stand zur Schau zu stellen. Dieses ursprüngliche Gedankengut, den unverwüstlichen Blaudruck mit den schönen Mustern Anerkennung zu verleihen, öffnete eine Türe. Es verknüpfte auf bedeutsamer Weise den Handwerksstand des Formschneider und Modelstecher mit den Blaumachern und Färbern.

 

Model sind ein besonderer Schatz des Blaudruckes. Einzelne Meister fertigten wahre Schmuckmodelstücke, die bis zur heutigen Zeit erhalten sind. Zu Beginn wurde das Muster in schlichter Weise in Holz geschnitzt und erinnert an den einfachen Kartoffeldruck. Durch die starke Abnützung, der Reibung, den hohen Wassereinfluss und den enormen Ansprüchen des Färbers brachen einzelne Holzteile aus den Musterschnitzereien der Modeln. Diese konnten somit nicht mehr zu Mustersatzdrucken verwendet werden.

 

Ein Umdenken setzte ein und die Modelstecher begannen mit Messingstiften die gewünschten Muster auf die Druckfläche zu übertragen. Die Auswahl des Blaudruckmodels war entscheidend. Neben dem häufig verwendeten Buchsbaumholz gab man Birnenholz, wegen seiner Leichtigkeit und Haltbarkeit gerne den Vorzug. Das Holz musste astfrei, gleichadrig und lange abgelagert sein. Die Holzfläche für ein Model wurde beispielsweise aus drei Schichten Holz verleimt, damit es sich durch die Verwendung mit Wasser nicht verziehen konnte. Die einzelnen Muster waren anfangs oft Nachahmungen nach alten indischen Motiven wie den Granatapfel. Christliche Motive, wie das Nelkenmuster oder das endlose Knotenband folgten. Mit den Jahren wuchs eine bedeutende Auswahl an Modelmuster. Durch die Wanderjahre der Färbergesellen, die auf ihren Reisen immer wieder neue Muster aufschnappten, und in ihre Störbücher zeichneten, profitierten Formenstecher und Färbermeister. Dadurch konnten die jeglichen Blaudruckers aus einer Fülle an frei entworfenen und einhergebrachten Geschmacks-mustern ihr Wunschmotiv wählen.

 

Die Musterzeichnung wurde mit einer Pause auf die Holzdruckplatte von dem Formenstecher spiegelverkehrt übertragen. Für die feinen Konturen im Model verwendete man einige hundert, sogar bis zu tausende kleine Messingstifte, allesamt von unterschiedlichem Durchmesser etwa 3 – 5 mm in gleicher Höhe, die man präzise genau in das Holz schlug. Mit Messingblechstreifen oder mit einem, in einer bestimmten Form gezogenem Draht, wurde das gewählte Muster weiter füllend gestaltet. Unter wahrlich meisterlichen Händen entstanden kunstvoll verzierte Druckmodelstöcke, begleitend mit einer Vielzahl an Bordüren- und Kantenmustern für den jeweiligen Abschluss. Selbstverständlich wurden die Druckmodel von jedem Färbermeister gut verwahrt und dem Erben übergeben.

 


Die eigentliche Technik des Blaudruckens wurde mit den einzelnen Rezepturen streng gehütet, doch die Färber „spionierten“ gerne bei anderen Blaumachern und so verbreitete sich das Wissen über die Grenzen hinaus. Die Konkurrenz schlief nicht und machte keinesfalls blau.

 

Erst der geheimnisvolle Papp macht durch sein Auftragen auf den Stoff das jeweilige Blaudruckmuster. Durch diesen Schutzpapp wird die Form des gewünschten Blaudruckmusters von der Farbe freigehalten, anders gesagt auch für den Färbevorgang reserviert. Die Geheimrezeptur des Papp wurde nur mündlich vom Vater auf den ältesten Sohn übertragen. Nicht einmal seiner eigenen Frau erzählte der Färbermeister die Zusammenstellung, denn sollte er vor ihr das Zeitliche segnen, so könne die Witwe das Geheimnis ihrem neuen Färber-Manne nicht weitergeben.

 

Das Abschlagen bzw. Drucken des mit Papp getauchten Model auf den Stoff erfordert eine sehr hohe Kunstfertigkeit. Im Druckkasten befindet sich das Chassis, das ist ein Kasten in dem eine Art Stempelkissen liegt. Es war die wichtige Aufgabe des Lehrlings den Papp sorgfältig auf das Stempelkissen zu streichen. Der Meister drückte mit hoher Fertigkeit das Formmodel darauf und setzte es mit gleichmäßigem Druck auf den Stoff. Hierbei schlug er mit dem Handballen an die Ecken des Druckmodels und entfernte es hernach. Dieses Eckschlagen sorgte für einen gleichmäßgen Pappmusteraufdruck auf dem Stoff. Vor jedem erneuen Abdruck wird der Papp wieder in gleicher Stärke auf das Chassis gestrichen, damit sich die Masse wieder gleichmässig auf der Form verteilt. Jeder Model hatte Rapportstifte. Diese Orientierungsstifte halfen dem Meister punktgenau das Muster fortzusetzen. Das Modeldrucken beanspruchte einen immensen Arbeitsaufwand der eine beachtliche Zeit in Anspruch nahm und enormes Fingerspitzengefühl erforderte.

 

Das stetige Schlagen mit dem Handballen auf das hölzerne Mustermodel wurde mit anhaltender Tätigkeit schmerzhaft. Ein spezieller Klopfhammer schuf Abhilfe. In der elliptischen Form des hölzernen Oberteil des Hammers, befinden sich Öffnungen, in welche Blei gefüllt wurden. Durch das entstehende Gewicht des Hammers konnte der Färbermeister den Hammerstiel auf die vier äußeren Modelecken präzise stossen und seinen Handballen gewollt schützen.

 

Nach dem Bedrucken wurde der aus über viele Meter bestehende bedruckte Stoff fortlaufend kranzartig auf Metallreifen aufgehängt bis zur "Versteinerung". Der aufgebrachte Papp muss nämlich am Stoff richtig festkleben und steinhart werden. Das pepappte Kunstwerk war bis zu drei Wochen am Kranzring befestigt, um richtig trocken zu werden, ehe es in die Küppe getaucht wurde.

 

Die Küppe ist das „Haustier“ des Färbers. In einem Bottich aus Eichenholz, der etwa an die 2 – 2,5 m Tiefe mass und im Boden etwa zu drei Viertel versenkt war, wurde die geheime Färbeflüssigkeit angesetzt. Sie wurde stetig wohl umsorgt und ein lebenlang verwendet. Erst wenn der Meister selber verstarb, wurde die Flüssigkeit gewechselt, deswegen war es auch wichtig auf die spezielle Blaumachtinktur gut zu achten und sie gut zu versorgen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, wie der Sauerteig zum Brotbacken, der ein klitzekleines Wesen ist, dass gerne gefüttert und ein bisschen umsorgt werden will.

 

Das Indigo-Färben hat zwei Besonderheiten; es greift den Stoff nur an der Außenseite/Oberfläche an und oxidiert mit Hilfe des Sauerstoffes. So färbt dieser chemische Prozess den Stoff außen blau!

 

Der bearbeitete Stoff erlebt nun 6- 10 Farbzüge nach einander; Er bleibt einige Zeit in der Küppe hängen, wird anschließend herausgenommen und danach mit Haselnussstöcken von den Färberburschen „grün und blau“ geschlagen. Es ist verblüffend, denn der Stoff ist zunächst gelb-grün. Erst nach und nach beginnt das „blaue Wunder“, denn nur in Verbindung mit Sauerstoff bläut der bedruckte Stoff. Jetzt bleibt er eine gewisse Zeit hängen und wird dann wiederum in die Küppe getaucht, erneut herausgezogen und von den Burschen wiederum gepeitscht. Dieses Prozedere kann 6 – 10 mal wiederholt werden, bis der Blaudruckstoff sein markantes Indigoblau erhält. Auf einer Schiefertafel wurde der Tauchvorgang mit Kreidestriche von den Handwerksgesellen vermerkt, um die getätigte Anzahl der Farbgänge exakt einzuhalten.

 

Erst nun sieht der Meister, ob der Druck nach diesem langen Arbeitsvorgang auch gelungen ist.

 

Der „blaue Montag“ so sagt es die Legende, leitet sich von der Zunft der Färbermacher ab, da sie meist an einem Montag diese Arbeit verrichteten. Da zwischen den einzelnen Tauchgängen des Stoffes 2 Stunden zu warten war, kam es öfters vor, dass sich die Färberburschen im nahen Wirtshaus einen Umtrunk gönnten, und dort hieß es dann „ ...macht ihr heute wieder blau?“.

 

Das von den Bauern gebrachten grob gesponnene Leinen, wurde Anbeginn mit einer eigenen Namensplakette versehen, damit der Stoffballen später dem Eigentümer richtig zugeordnet werden konnte. Um vom groben, stumpfen Leinen wegzukommen, das von „einfachen“ Leuten getragen wurde, kam es unter die Mangel. Feine Damen wollten schließlich feinen Stoff tragen. Daher wurde auf einer hölzernen Walze der Stoff faltenfrei aufgerollt. Äußerste Sorgfalt war hier geboten, denn wenn der Stoff durch die Mangel genommen wurde, so konnte eine ungewollte eingebrachte Falte nicht mehr entfernt werden. Die Mangel ist ein mit 12 Tonnen Granitsteinen gefüllter Holzkasten, mit dem der Leinenstoff anschließend geglättet wurde und seinen unverwechselbaren Glanz erhielt.

 

Mit dem Göppel, einem großen Drehkreuz, der auch bei alten Mühlen von Tieren gedreht wurde, bewegten die Lehrlinge und Gesellen die Mangel hin und her. Unter der Mangel rollten die mit Leinen umwickelten Holzwalzen. Durch das gewaltige Gewicht und das stetige hin und herbewegen wurden die harten Teile in der Naturfaser gebrochen und der einstige raue Leinenstoff wurde feiner und angenehmer zu tragen. Im Färbermuseum befindet sich noch eine original Mangel mit funktionierender Göppel, und diese sind laut Herrn Obmann Alfred Atteneder, das Herzstück des Zötlhauses. Einen Göppel zu drehen, ist gar nicht eimal so schwer und auch eine zierliche Frau mag eine 12 Tonnen schwere Mangel bewegen.

 


Ich hoffe, ich hab Euch auf den Besuch ins Färbermuseum nach Gutau neugierig gemacht und hab Euch die wunderbare Welt des Kunsthandwerkes ein bisschen näher bringen können.

 

Und ich sage DANKE an Herrn Obmann Alfred Atteneder für diese interessante Sonderführung im Färbermuseum in Gutau.

 

Mit herzlichen verKNOPFenden Grüßen

 

Eure Sabine, Die Knopfmacherin

 

 

 

LINK: zu Heimatleuchten: https://www.fernsehserien.de/heimatleuchten/folgen/116-der-boehmerwald-grenzenlose-wildnis-1239912

 


Führungen im Färbermuseum Gutau; Mittwoch 10:00 - 11:00 Uhr und Freitag: 15:00 - 16:00 Uhr

 

Sonderführungen sind jederzeit, auch außerhalb der Führungszeiten gegen telefonische Voranmeldung möglich.

 

0676/ 6854983

  www.faerbermuseum.at

http://www.gutau.at/tourismus-freizeit/faerbermuseum.html

 

Fotos: Helmut Hehenberger & Sabine Krump

 

 

Sonntag 22.September 2019 ab 13:30 Uhr
ZWIRNKNOPFMARKT der besonders anderen Art
mit dem ersten Zwirnknopfträgertreffen
im Alten Backhaus in Oftering.
Ich freue mich auf Dich!
<3 lichst Sabine, Die Knopfmacherin
 
Poesie im Kunsthandwerk
zwirnknoepfe.jimdo.com
 
Foto: Hannes Wild, Wirt vom Alten Backhaus und
Sabine Krump, Die Knopfmacherin
Zeitungsartikel von den OÖNachrichten; Ausgabe 17.September 2019
 

Großartiger Bericht über den am Sonntag, 22.September 2019 abgehaltenen "Zwirnknopfmarkt" im Alten Backhaus in Oftering,
welcher von dem Sender TV1 von den OÖN
on Air gestellt wurde!
DANKE!

Sabine, Die Knopfmacherin
Poesie im Kunsthandwerk
zwirnknoepfe.jimdo.com

mit Helmut Hehenberger

 

Link zu dem TV Bericht von TV1

https://tv1.nachrichten.at/…/Handwerkliches_Kleinod_-…/14592

 

Info: https://zumaltenbackhaus.jimdo.com/

Zwirnknopfmarkt mit Modschau im alten Backhaus

 

Es war der Geschichten und Märchenerzähler Helmut Hehenberger, der mich mit diesem knopfigen Ausflug an einem Sonntagnachmittag überraschte.

 

Der Hannes Wild, Wirt "Zum alten Backhaus" - Heuriger und Cafe in Oftering ist ein großer Fan von Zwirnknöpfen. Der Leutg`selle Mann überrascht seine Gäste mit einem Strohhut, an dem er verschiedene Zwirnknöpfe trägt.
"Irgendwie ist der Zwirnknopfhut schon zu meinem Markenzeichen geworden." lacht Hannes. " Und wenn ich ihn mal nicht trage, dann fragen meine Gäste " Ja, wo hast Du denn heut Deinen Hut, Hannes?"
Er war es auch, welcher gemeinsam mit der aus Hausleiten stammenden Schneiderin Uli Bauer und der Zwirnknöpflerin Renate Paschinger diesen Markt 2017 im "Alten Backhaus" ins Leben rief.

 

Renate Paschinger besuchte vor etlichen Jahren einen Zwirnknopfkurs bei mir in Ried in der Riedmark und die Begegnung nach all den vielen Jahren mit Uli und ihr hat mich sehr gefreut!
Es war Uli Bauer, die Schneidermeisterin, welche ihr mein Buch "Die Geschichte vom Zwirnknöpfchen" schenkte und damit Renates große Leidenschaft weckte.

Renate`s schöne Zwirnknöpfe waren die Basis auf diesem bunten Zwirnknopfmarkt am Sonntag den 23. September und gemeinsam mit Uli Bauer; Gertraud Grötzmeier, der Trachtenhosenmaßschneiderin aus Pasching; Traudi Maschallinger, Spitzenweißwäsche; Frau Konsulentin Brigitte Ruhland von dem Kulturhaus Kopfing, welche unter anderem wunderschöne Metzgertaschen fertigt und ich einen Besuch im nostalgischen Museum nur empfehlen kann; Margret Humer schneidert entzückende Kinderdirndl und der Naturfriseurin Barbara tauchten die Besucher in die bunte Zwirnknopfwelt ein.

Fröhliche Musik zu fröhlich bunten Kleidern und fröhlichen Gesichtern mit fröhlichem Lachen verzauberten den Nachmittag.
Hannes Wild, ein kulturbegeisterter Oberösterreicher stellt mit seiner hingebungsvoller Begeisterungsfähigkeit und unsagbarer Herzkraft viele Veranstaltungen in und um Oftering auf die Beine.


Es ist großartig Menschen wie Hannes zu begegnen, der Gleichgesinnte ins Boot holt und mit dem Wind der Leidenschaft die Segel der Sonne entgegensetzt. Denn nur durch Begeisterung, Neugierde, Aufgeschlossenheit und Mut kann der Mensch den weiten Ozean der Trivalität durchqueren und neue Horizonte entdecken.

 

Danke, lieber Hannes, dass ich mit Euch an dieser wunderbaren Veranstaltung dabei sein durfte!

Hannes sah mich an und meinte: "Sieh nur Sabine, was Du gesät hast!"

lichst Eure Sabine, Die Knopfmacherin
Poesie im Kunshandwerk

 

Kontaktadresse "Zum Alten Backhaus"
Rohrerstr. 6 in Hausleiten
4064 Oftering

https://zumaltenbackhaus.jimdo.com/

 

Kontakt zum Kulturhaus Kopfing: https://www.ooemuseumsverbund.at/mus…/356-kulturhaus-kopfing

 

Mehr Bilder zum Angucken und Fotoquelle:
Die Bilder stammen von Max Mayringer, Walter Schuldner und Hannes Wild. Danke!
https://zumaltenbackhaus.jimdo.com/bilder-gallerie-erg%C3%…/

Mehr von den einzelnen Künstlern erfährt Ihr laufend.

 

Am Webermarktwochenende

Samstag 27.Juli 2019, 9-18 Uhr und

Sonntag  28.Juli 2019, 9-18 Uhr

 

bin ich im Detailverkauf bei der Weberei Vieböck  in Helfenberg zu Gast und lade gerne die  interessierten Besuchern ein, dieses außergewöhnliche Handwerk des Zwirnknöpfenähens kennenzulernen. 

 

Herzlichst

Sabine, Die Knopfmacherin

Poesie im Kunsthandwerk

 

Info: Weberei Vieböck in Helfenberg
http://www.vieboeck.at/de/vieboeck.html

Quelle: Anknüpfungspunkt der Leinenweberei Vieböck; Ausgabe 57. April 2019
Infobild: Helmut Hehenberger
Portraitbild: Volker Weihbold von den OÖ-Nachrichten

Moor und more

Inmitten des Mühlviertler Hochlandes liegt die Kurstadt Bad Leonfelden.
Dort soll sich ein Moorwald befinden, denn ich heute mit dem Kräuterpädagogen und Gschichtenerzähler Helmut Hehenberger besuchen werde.
Moore spielen in Oberösterreich flächenmäßig eine eher geringe Rolle, doch, tragen sie sehr viel zur Vielfalt der Landschaft bei. Sie sind wichtige unwiederbringbare Lebensräume für bedrohte Pflanzen und Tiere. In der heutigen Zeit sind sie für den Menschen Gesundheitsoasen für Körper, Geist und Seele.
Helmut und ich machen uns von der Einsiedler Gedenkstätte weg vergnügt auf den etwa 6 km langen Erlebnisweg, der über Flora und Fauna den Wanderer über das Moor informieren soll und über die Entdeckung der wundersamen Heilwirkung des „braunen Wassers“ vor mehr als 150 Jahren.

Ich lasse die schönen Bilder einfach für sich sprechen und ich kann Euch diesen leicht begehbaren Wanderweg für Familien sehr empfehlen.
Die angebrachten Infotafeln laden zum Erkunden, zum Sehen und Begreifen des Waldes ein.

Woran erkennst du eine Birke?
Weißt du was ein Spechtbaum ist?
Welche Aufgaben hat der Jäger im Wald?

Schautafeln zeigen die Holzbringung vergangener Tage.
Ein Modell eines Holzfuhrwerk verdeutlicht wie gefährlich es war dies zu lenken, besonders wenn es über den steilen „Radschuhberg“ hinunter ging.
Bei der sandigen Sprunganlage kannst du eine Selbstversuch wagen, wie weit du springen kannst. So weit wie ein Reh oder gar so göttlich wie eine kleine Waldmaus.

Man wird eingeladen „Wasserzutreten“ und an den geborgenen Ruheoasen zu verweilen und einfach nur die Musik des Moorwaldes zu genießen.
Ein Tastweg aus verschiedenen Bodenarten gibt den nackten Fußsohlen zu fühlen, was diese uns alles wahrnehmen lassen.

Der 9 m große Holz-Dinosaurier Triceratops „Dreihorngesicht“ lässt den Besuchern in den Urwald einblicken.

Übrigens für „Indianer-Jones-Typen und Abenteurer“, wenn man sich vorsorglich beim Stadtamt Bad Leonfelden den Schlüssel für die Blockhütte holt, dann darf man dort sogar nach echter Holzfällerart grillen.

Infos hierfür unter Stadtamt Bad Leonfelden – 07213/ 6565

Der Erlebnisweg Moorwald wurde mit dem Umweltpreis 2003 des Landes Oberösterreich ausgezeichnet!
Mein Ausflugstipp für euch ist der Erlebnisweg „Refugium Moorwald“ in Bad Leonfelden. Die Sommerferien haben gerade begonnen und dieser Ausflug bringt Spaß und Freude für die ganze Familie.

Mit herzlichen Grüßen und saftig süßen Heidelbeeren naschende
Sabine, Die Knopfmacherin
Poesie im Kunsthandwerk

Fotos: Helmut Hehenberger und Sabine Krump
Infos: http://www.badleonfelden.at/

 

 

 

Von "Gottscheberer" und den Hinterglasbildern aus Sandl

 

Die verträumte Ortschaft Sandl liegt nahe der Böhmischen Grenze und hier findet sich die Heimat der Hinterglasmalerei. 

Der Freiwald, ein weitläufiges Waldgebiet des Gratzener Berglandes säumt die österreichische Grenze zwischen Tschechien, Ober- und Niederösterreich und lädt Urlauber, Radfahrer und Erholungssuchende mit seiner herrlichen Landschaft zum entspannten Verweilen ein.

 

Etwas versteckt, inmitten des ruhigen Ortes der etwa 1400 Seelengemeinde Sandl findet man das einzigartige Hinterglasmuseum. 

Das malerische Gebäude, in dem sich das Museum der Glasmalerei befindet, ward ein einstiger Pferdestall gewesen und wurde in späterer Zeit als Postgarage genutzt. Mit großem Eifer und viel Engagement von etlichen ehrenamtlicher Mitarbeiter wurde unter fachkundiger Anleitung von Architekt Günter Kleinhanns, welcher den Umbau und die Museumseinrichtung entwarf, in bedachter Weise das Hinterglasmuseum in seiner jetzigen Art und Weise harmonisch in das Ortsbild eingefügt. Am 21. Mai 1989 öffnete die Begegnungsstätte zum ersten Mal seine Türen und lud die neugierigen Besucher ein, sich über die Tradition und Technik der Hinterglasmalerei zu informieren. Rasch erfreute sich das Hinterglasmuseum bei den zahlreichen Fans der filigranen Flachglasbilder von großer Beliebtheit und ist bis heute ein unumgänglicher Mittelpunkt in der offenen Vermittlungsarbeit der volkskulturellen Bildermalkunst. Das hohe Potenzial der Veranstaltungen ausgewählter fachlicher Seminare zu verschiedenen Kunsthandwerkstechniken, Vorträge, Kurse und Sonderausstellungen ergänzen den besonders qualitätsvollen musealen Schaubetrieb.

 

Irmgard Quass, HS-Lehrerin an der NMS-Sandl, engagierte  und begeistert Hinterglasbildmalerin führte uns durch die Ausstellungsräumlichkeiten und zeigte uns die wahrlich zerbrechlich wirkenden Schätze aus vergangenen Tagen. In eindrucksvoller Weise erfuhren wir von ihr viel Wissenswertes über die Geschichte der Hinterglasmalerei, von der Glasherstellung in den Glashütten der näheren Umgebung und dem mutigen Aufflackern der alten Malerei in der modernen Zeit.

 

Etwa um 1760 wanderten Hinterglasmaler aus Nordböhmen in die Gegend um Sandl ein und brachten die Techniken der Bemalung, des Schliffs und der Verspiegelung mit. In den langen Wintern entwickelten sich als Nebenerwerb und wichtiger Brotdazuverdienst zur Landwirtschaft die Hinterglasmalerei, die sich von Buchers aus nach Gratzen und Sandl verbreitete, sowie die Kunst der Glasvergoldung.

 

Mehr als hundert Jahre lang blieb das neue Hausgewerbe ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor in der kargen Waldlandschaft des Mühlviertels. Der landwirtschaftliche Ertrag war eher mangelhaft für die Bauern, doch das gewaltige Granitvorkommen in dem Gebiet ließ die Menschen andere Möglichkeiten finden. Die natürliche Verwitterung brachte eine unerschöpfliche Menge von dem Mineralrohstoff Quarz zu Tage und die ersten Glashütten siedelten sich in der Region um Sandl an. In denen wurden neben mundgeblasenes Tafelglas auch die benötigten Flachgläser für die Hinterglasmaler hergestellt.

 

Die einzigartige Hinterglasmalerei hat Sandl im 19. Jahrhundert weit über die Grenzen der Donaumonarchie bekannt gemacht. Das bekannte Sandlbild“ ist zum bedeutungsvollen Begriff geworden und ist für viele Menschen das Hinterglasbild schlechthin. Sakrale Bilder sind die bevorzugten Motive der Sandler Bilder. Heiligendarstellungen, vorwiegend aus dem bäuerlichen Bereich, dazu lokal verehrte Patrone und Wallfahrtsgnadenbilder hatten eine ungemeine Symbolkraft auf den Hinterglasbildern für die einfache Landbevölkerung.

 

Ein echtes Original im schwarzen Weichholzrahmen lässt sich durch sein charakteristisches, leuchtendes Rot- Orange, den feinen Konturlinien und der original Sandler-Rose erkennen. Früher gab es viele dunkle Bauernstuben und durch die strahlenden Farben haben die Hinterglasbilder lichtarme Wohneinheiten verschönert. In den verrauchten Stuben und Küchen waren die Hinterglasbilder sehr beliebte und geschätzte Kostbarkeiten.

 

Sollte jemand ein altes Hinterglasbild auf seinem Dachboden finden und Ruß an der Glasoberfläche entdecken, so deutet dies auf die Rauchstube der vorindustriellen Zeit hin. Der Unterschied zwischen “Rauchkuchl” zu einer “Rauchstube” ist leicht erklärt. In einer Rauchküche wurde früher nur gekocht und dafür gab es eine offene Feuerstelle. In der mächtigen Burg Rapottenstein im Waldviertel sieht man dafür ein ganz großartiges Beispiel. Die Rauchstube hingegen war ein universeller Raum, in dem sich fast das ganze Leben abspielte: Angefangen vom Kochen, Essen, Bade- und Hygienetätigkeiten, Kinderbetreuung, Kleintierhaltung bis hin zur religiösen Andacht. Eine Rauchstube hat nicht nur eine offene Feuerstelle, sondern eine Doppelfeuerstelle mit offenen Feuer und gemauertem Backofen. Diagonal zur Doppelfeuerstelle steht ein Tisch mit einer umlaufenden, an der Wand befestigten Bank. Diese Anordnung ist charakteristisch für die Raumaufteilung in einer Rauchstube.

 

Die erschwinglichen Bilder aus den malerischen Händen der Bauernmalersippe wurden in der Stub´n im Herrgottswinkel aufgehängt. Es war unumgänglich dass der schwarze Rauch die Hinterglasbilder mit Ruß bedeckte, doch dank ihres gläsernen Schutzes konnte man diese abwischen und sie erstrahlten erneut im leuchtenden Farbglanz.

 

Leider wurde in Folgejahren den schönen Glaskunstwerken und damit auch der volkstümlichen Hinterglasmalerei durch das Aufkommen billiger Kunstdrucke ein wehes Ende gesetzt. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts schloss auch die letzte Glashütte und das lodernde Feuer erlosch im Schmelzofen.

 

Was sind nun Hinterglasbilder eigentlich wollte ich neugierig von der Fachfrau wissen?

 

Es ist eine ganz besondere Art der Glasmalerei. Auf eine dünne Glasscheibe werden die Motive mit einer lichtundurchlässigen Farbe aufgetragen. Ganz anders wie bei Bildern und Zeichnungen werden bei der Hinterglasmalerei zuerst die Konturen gezeichnet, dann die Figuren ausgemalt und ganz zum Schluss wird der Hintergrund gemalt. Abgesehen von Farben können für Hinterglasbilder aber auch andere Materialien wie Blattgold oder Stanniolpapier verwendet werden. Eine weitere Variante sind schließlich Hinterglasradierungen, bei der das Glas zunächst eingefärbt oder mit Ruß eingeschwärzt und anschließend die Motive heraus gekratzt werden.

 

Irmgard deutete auf die jeweiligen Hinterglasbilder, welche in den einzelnen Vitrinen zu sehen sind. Mit Begeisterung erklärt sie uns die ausgeführten Bildstile wie das „Goldschleifbild“, „Rußbild“, „Spiegelbild“ oder „Grisaillebild“.

Ich musste plötzlich lächeln, als ich auf die Schreibweise an den Bildern aufmerksam wurde. Viele Menschen von früher konnten weder lesen noch schreiben. Die Bauersleute malten die Buchstaben und Worte einfach von den Vorlagen ab. Verrutschte ein Motiv bei der Arbeit, so ging auch ein Buchstabe mitunter verloren, so die Erklärung der Museumsbegleiterin. Im Hinterglasmuseum wird neben der Präsentation alter und moderner Glasbilder auch gezeigt, wie diese in den längst vergangenen Tagen entstanden sind.

 

Die Werkstätte der Sandler Hinterglasmaler waren als Meisterbetriebe organisiert. An der Spitze stand der Meister und Familienvater. Seine Hauptaufgabe bestand darin die wichtigsten Grundmaterialien zu organisieren. Dazu waren Glastafeln, Farben und die Pinsel von Nöten. Mit ihm arbeiteten noch zwei Gesellen und Lehrbuben. Je nach Auftragslage halfen Familienmitglieder, Frauen oder Hilfskräfte mit. Es ist wichtig hierbei zu verstehen, dass es sich bei den Hinterglasmalern nicht um Künstler sondern um reine Handwerker handelte. Die Herstellung der Hinterglasbilder war das Haupteinkommen vieler Landwirte und ein gnadenloser Konkurrenzkampf auch zwischen und unter den einzelnen Hinterglasmalerfamilien. 

Vorlagen und Risszeichnungen der unterschiedlichen Motive wurden streng gehütet. Die Werkstätte befand sich in der Stube des Hauses. Man muss sich das ungefähr so vorstellen, dass unterhalb des Fensters übers Eck ein langes, etwa einen Meter breites Brett als Arbeitsunterlage befestigt war. An jedem Fenster hatte ein Glasmaler seinen Arbeitsplatz. Die Arbeiten der Malerei an den Glasflächen wurden geteilt. Ein geschickter Maler, meist war dies der Meister oder ein Geselle fertigte die Risse des Motives und übertrug die Umrisslinien auf die Glasfläche.

 

Das Ausmalen mit den diversen Farben wurde weiteren Malerhelfern überlassen. Einer war zuständig für das Rot, ein Nächster für das Gelb und ein Weiterer für das Sandler-Grün. Das filigrane Ausschattieren obliegte wiederum den gekonnten Meisterhänden.

 

Betrachtet man die einzelnen Hinterglasexponate so entdeckt man die Sandler-Rose. Sie ist ein Wahrzeichen, ja man könnte sogar sagen, sie ist der Fingerabdruck der in Sandl vor etwa 200 Jahren hergestellten Hinterglasbilder. Ob es sich bei der Darstellung der orangeroten einfachen Blüte um eine Rose oder um eine Abbildung einer Pfingstrose handelt sei in den Spuren der Vergangenheit zu suchen.

 

Wenn man Überlieferungen Gehör schenkt, so wurden pro Jahr an die 60.000 Hinterglasbilder in Heimarbeit angefertigt. Das ganze Jahr über sollen die fleißigen handwerklichen Bauersleute bei der Arbeit gesessen haben. Besonders tüchtige Maler sollen in Spitzenzeiten täglich bis zu 200 Bilder hergestellt haben.

Die „Hausierer“, „Kraner“ und „ Gottscheer“, mundartlich auch „Gottscheberer“ genannt, waren wichtige Überbinger der Glasbilder und ein wesentliches Verbindungsglied zu den Käufern in den angrenzenden Gemeinden und ferne liegenden Gegenden.

Auf hölzernen Rückenkraxen luden die tüchtigen Männer zwischen 50 und 80 Hinterglasbilder und wanderten wochenlang zu Fuß von Hof zu Hof oder boten die Hinterglasbilder auf Jahrmärkten an. Mit dem zunehmenden Ausbau der Eisenbahnlinie konnten später Depots in entfernten Orten eingerichtet werden wo die Bilderkisten lagerten. Die bärenstarken Kraxenträger ersparten sich so den weiten Weg zurück zur Werkstätte des Arbeitsgebers. In dieser Weise gelangten die Sandl-Bilder in alle Kronländer der österreichischen Monarchie.

 

Die Künstlerin und Lehrerin Irmgard Quass unterrichtet die Schüler und Schülerinnen in der NMS-Sandl die Fertigkeiten der Hinterglasmalerei und leistet somit einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung alter Handwerkskunst. Auch sind die Mitglieder und Förderer des Hinterglasmuseum sehr bemüht durch Ausstellungen und im Rahmen des traditionellen Internationalen Hinterglas-Symposium Wissenswertes, Geschichtliches und die unterschiedlichsten Fragen zum Thema Hinterglasmalerei weiterzugeben und zu beantworten. Heute gibt es noch vier aktive Hinterglasmaler und die Begeisterung Vieler steigt und sie sehen die Hinterglasmalerei als kreativen Zeitvertreib und beliebtes Hobby.

 

HINTERGLASMALEREI IN SANDL IST NATIONALES KULTURERBE

 

Die Nationalgalerie für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO in Wien hat am 26. September 2012 die Hinterglasmalerei in Sandl in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.

Damit war das Ansuchen der haupt- und nebenberuflichen Hinterglasmaler/-innen Norbert Pölz, Johann Pum, Elisabeth Traxl und Elsa Stelzmüller höchst erfolgreich.
Die Gemeinde Sandl ist damit der erste Mühlviertler Ort, dem diese Anerkennung als Kulturerbe zuteil wird.

 

Habt ihr euch das Wappen von Sandl schon einmal genau angeschaut.

 

Es ist dreigeteilt mit der Grundfarbe Gold. Ein grüner Schräglinksbalken zeigt eine silberne Zugsäge mit goldenen Griffen, welche die Forstwirtschaft in den ausgedehnten Forsten des erwähnten Freiwaldes symbolisiert. An der oberen linken Ecke befindet sich eine rote Sandlbildrose mit schwarzem Stiel und schwarzen Blättern. Dies ist der Hinweis auf die reichhaltige Kultur der Hinterglasmalerei. Die untere rechte Ecke zeigt einen blauen Schneekristall, welcher auf die bedeutende Rolle als Wintersportort im nordöstlichen Mühlviertel hinweist. Die Gemeindefarben von Sandl sind Gelb-Rot-Gelb.

 Einen Ausflug in das Hinterglasmuseum nach Sandl kann ich Euch nur empfehlen. Meldet euch am Besten zu einer Führung an, denn es gibt sehr viel Interessantes zu hören.

 

Herzlichst

 

Sabine, Die Knopfmacherin

 

Poesie im Kunsthandwerk

 

Öffnungszeiten des Hinterglasmuseum Sandl,   4251 Sandl 17

1. Mai bis 31. Oktober: Mittwoch bis Sonntag von 14:00 bis 16:00 Uhr
Möchten Sie das Museum außerhalb dieser Öffnungszeiten besuchen, ersuchen wir um rechtzeitige Anmeldung.

Gruppen- und Führungsanmeldungen:
Tel. +43 7944 82 55, Fax: +43 7944 82 55 24, E-Mail: 
gemeinde@sandl.ooe.gv.

 http://hinterglasmuseum

Fotos: Helmut Hehenberger

Quellen: Website & Infomaterial Hinterglasmuseum Sandl; Museumsbegleiterin Irmgard Quass;

Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Band 58;

 

Info von meinbezirk.at Rundschau am 27. September 2012;

https://www.museum-joanneum.at/blog/die-rauchstube-im-volkskundemuseum-musealeschaetze/

Der Kasettlhut oder wie ich ihn nenne,
Der Bandlhut aus dem schönen Tiroler Landl

Tracht find ich schön-
Tracht trag ich gern.
Ich bin zwar keine Expertin auf https://zwirnknoepfe.jimdofree.com/b-%C3%BC-c-h-e-r-books-postkarten/dieshttps://zwirnknoepfe.jimdofree.com/b-%C3%BC-c-h-e-r-books-postkarten/em höchst interessanten und überaus breit gefächerten volkskundlichem heimatlichen Trachtengebiet, doch bewundere ich die verschiedensten wunderschönen Trachteng`wandl und höre gut zu, wenn Expertinnen mich an ihrem großen Wissen freundlicherweise teilhaben lassen.


Christa Schauer, der ehrenwerte Obfrau der Goldhauben- und Kopftuchgruppe Pregarten, zeigte ich den wunderschönen Hut. Sie erzählte mir, dass dieser mein Hut ein sogenannter Kasettlhut sei. Ganz flach am Kopf würde er getragen werden, wenn er keine Ausbuchtung habe. Es gäbe unterschiedliche Varianten, die auf die verschiedenen Regionen des Tales hinweisen. Die Trachtenhut-Expertin meinte zudem, dass der schwarze an der Unterseite der Krempe wunderschön goldbestickte Hut ziemlich in die Stirn gezogen wird. Der gebundene Haarknoten der Trägerin soll hinten an der Rückseite unter dem Hut zu sehen sein soll. Die langen Bänder werden zu einer exakten Schlaufe gebunden. Die angebrachten Haken dafür habe ich gefunden, doch da ich lange tänzelnde Bänder liebe, lasse ich diese einfach lustig baumeln.

Bänderhüte klatschten in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Tirol die Woll- und Pelzhauben ab. Zuerst wurden sie im Tiroler Unterland getragen, daher auch der Name Unterländer Bänderhut. Dieser wurde mit hohem Kopf und einer schmalen Krempe getragen. Mit der Laufe der Zeit veränderte sich die Form nach und nach und schließlich erhielt er eine schmale niedrige Zylinderform. Man unterscheidet dabei den sogenannten " Strotzn", das ist der Festtagshut, der zum " Kasettl" ( so nennt man das Trachtengewand) und goldbestickten Tüchl getragen wird, den "Bandlhut" zum Sonntagsg`wandl und den "Markthut" durch die reichliche Goldstickerei an der Krempenunterseite mit den Goldquasten und Goldschnur am Gupf.
Die einstigen schmalen Bänder an der Rückseite haben sich zu breiten langen Bändern entwickelt, die mir bei meinem Hut über den Rücken bis zur Hälfte des Rockes fallen.
Es war im Jahre 1890 als sich diese beliebte Hutform entwickelt hat. Schon etwas ehrfürchtig betrachte ich diesen Hut und stecke mein kleines neugieriges Näschen in das großartige Buch " Alte Hüte" von Gexi Tostmann (Hg.), Thekla Weissengruber, Marlen Tostmann und Franz C.Lipp; erschienen im Christian Brandstätter Verlag.

 

Brauchtum - Geschichte und Gegenwart
Ich zeige und trage gerne was mir gefällt.
Ich kombiniere und verknüpfe Vergangenes mit der Moderne. Folklore in neuem Kleid!
Ich finde das gut, denn dieser schöne Bandlhut lag jahrelang vergessen in einer alten Hutkartonschachtel. Dadurch hat er zwar seinen Glanz nicht verloren, doch leider einen etwas eigentümlichen Geruch erhalten.
In ein duftendes Kräuterbett aus Beifuß - Minze - Rainfarn - Rosenblütenblätter - Lindenblüten - Melisse und vielen wohlriechende Kräuter aus dem letzten vergangenen Jahr lege ich nun den alten Hut.
Ein linener Polsterüberzug mit alten Zwirnknöpfen von meiner Großmutter umhüllt den Hut aus dem schönen Tirolerlandl. In einer schönen neuen Hutschachtel wird er wohl verwahrt bis zum nächsten Tragen

Bussi
Eure Sabine, Die Knopfmacherin

Poesie im Kunsthandwerk

 

Ein großes Danke auch an Dich, lieber Helmut Hehenberger, dem Kräuterpädagogen aus dem unteren Mühlviertel, für die vielen Kräuter, welche Du mit wohlwollend überlassen hast.

"Die wahre tiefe Seele von allem gelingenden und entstehenden,

ist die uneingeschränkte Liebe zu sich selbst und

zu dem was man wirklich wirklich gerne tut."

 

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

 

 

"Die Menschen flüstern, sie ist eine Traumtänzerin, ein bunter Vogel, sie ist anders.

 

Ich lächle und sage,

ich bin ich!

 

Es ist wichtig im Leben, die Türe zu sich selbst zu öffnen. Sich zu finden und zu leben was man ist.

 

Denn nur das ist der Schlüssel

zu einem erfüllten Leben.

 

Manchmal muss man einen Spaziergang durch ein kaltes unfreundliches Regenwetter machen, um das Feuer der Wärme wohlwollend im Inneren seiner Selbst zu spüren.

 

 

Finde Dich und hab den Mut es auch zu leben.

 

Diese Kraft und unendliche Liebe Dich in Deinem ganzen wunderbaren wertvollen Sein anzunehmen, das wünsche ich Dir aus ganzem Herzen."

 

Sabine Krump,

Die Knopfmacherin

 

 

"Die Katze hat eine unergründliche Seele, die den Menschen lehrt,

 

das Leben mit Anmut und Gelassenheit zu meistern."

 

Sabine Krump

 

"Ich glaube, Zwirnknöpfe und Posamentenknöpfe nähen, ist eine der schönsten und vor allem kreativsten Handarbeiten, die ich mir vorstellen kann. Gebündelt auf einem kleinen Ring oder einer hölzernen Scheibe wächst durch soviel Liebe, Leidenschaft und Kreativität gefertigt, eine kleine Oase unendlicher persönlicher Ausdruckskraft. Das ist es, was den Knopf erst zu dem macht, was er ist – nämlich einzigartig, so wie Du es auch bist"

 

Sabine, Die Knopfmacherin

 

"Es gibt keine Altersbeschränkung, um einen neuen Traum

wahr werden zu lassen."

Sabine Krump

"Ich denke im Leben ist es wichtig, nicht nur passiv Zuschauer zu sein, sondern auch aktiv auf der Bühne zu spielen. Das Stück heißt Leben."

 

Sabine Krump

 

"Wenn das Herz erzählt, erzählt es mit Liebe, dann wird vieles lebendig."

Sabine Krump

Wunder sind allgegenwärtig!

"Weit oben, im Schein der hellen Sonne sehe ich meine bedeutungsvollen Bestrebungen und Vorhaben, die ich noch machen möchte. Auch, wenn ich sie nicht alle erreichen kann, so erfreue ich mich an ihrem Sein und fühle sie in der Wärme der Sonnenstrahlen. Ich kann mich im Licht erinnern und versuchen sie tagtäglich nahbarer zu machen."

 

Sabine Krump

 

Es gibt einen Ort in dir,
der liegt tief versteckt zwischen schlafen und wachen.
Es ist der Platz, wo die Träume geborgen und noch bei dir sind. Und dort ist es am Anfang immer dunkel, aber dann mit jedem Herzschlag erwächst das Leben heller strahlender in dir.
Was du dort findest?
Die Seele.
Denn deine Seele wird langsam geboren.
Sie wächst mit dir.

 

Sabine Krump

Die Veilchen kichern und kosen

und schaun nach den Sternen empor;

heimlich erzählen die Rosen

sich duftende Märchen ins Ohr.

 

Heinrich Heine

Der liebe Gott ruht in Fels und Stein,
er lacht durch die Blumen und Pflanzen,
er spricht durch die Tiere,
träumt in den warmen Sonnenstrahlen,
und erwacht in den Wellen des Wassers.
In den liebenden Herzen der Menschen offenbart er sich.

 

Sabine Krump

"Die Natur ist sich ihr eigener Gärtner und die Tiere passen sich der Natur an. Der Mensch hingegen muss gegen seine Natur kämpfen, damit uns die Natur erhalten bleibt. Wohl denn, wie kann der Mensch sich Gärtner der Natur nennen?"

 

 

Sabine Krump

 

"Die Handarbeit erhält einen umso höheren Stellenwert, je mehr und  glücklicher es bemüht ist, das Nützliche mit dem Schönen in seiner unvergleichlichen Einzigartigkeit zu verbinden."

Sabine Krump

 

 

"Denk an dich und nimm

 

dir selber Zeit für Dinge,

 

die dich einfach glücklich machen.“

 

Sabine Krump

 

 

 

 

"Wenn Blumen träumen, dann küsst die Sonne die Erde wach.

 

Die Bäume legen ihre zarten Blütenbrautkleider an und die Vögel singen vom Frühlingsfest"

 

Sabine Krump

 

 

"Wenn man Dinge tut, die man aus ganzem Herzen liebt, dann macht man das nicht, um jemanden zu gefallen, sondern man tut es einfach aus seinem Inneren heraus und schenkt es dem Leben!"

 

Sabine Krump

 

Göttlichkeit, heißt nicht herrschen,
es bedeutet Liebe, Verständnis, Mitgefühl für alle Geschöpfe.

 

Sabine Krump

 

"Die absolute Schönheit steckt in der Seele desjenigen,

der sie mit hingebungsvoller Freude betrachtet."

 

Sabine Krump

 

"Es ist ein schönes Gefühl, von Menschen umgeben zu sein, die genau so bunt und verrückt sind wie einer selber auch und ihre Träume leben."

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

"Wir sollten versuchen nicht all zu viel zu hasten,
sondern viel mehr zu leben."

Sabine Krump, Die Knopfmacherin

 

"Die schönsten, harmonischen Tage sind nicht die, an denen großartige und aufregende Dinge passieren.

Es sind die, welche mit einfachen und netten Augenblicken eine glückliche Erinnerung in unser Leben zaubern. Welch wunderbares Geschenk".

 

Sabine Krump

 

"An Altem und längst Vergangenem starr festhalten, das ist als ob Du in Captain Ahab`s Spuren wandelst und verzweifelt hinter
Moby Dick her jagst. Lass los!
Und liebe die Veränderung!"

  Sabine Krump

"Mit dem Wandel der Zeit brauchen wir vor Veränderungen keine Angst zu haben. Im Gegenteil, sie zeigen uns, welchen neuen Herausforderungen wir eigentlich gewachsen sind!"

Sabine Krump

Wenn dich die Lüfte der Winde an einen Ort getragen haben, der dir nicht behagt, so entfalte deine Flügel und lass dich von den zarten Turbulenzen des Himmelsatems in neue Höhen tragen.

 

Sabine Krump