Frauen sind Mütter auf ihre ganz eigene, einzigartige Weise.
Ob sie biologische Kinder haben, Adoptivmütter sind, Pflegemütter oder einfach für andere da sind - ihre bedingungslose Liebe und Fürsorge machen sie zu wundervollen Müttern. Jede Frau hat ihre individuellen Stärken und Schwächen, aber gemeinsam bilden sie eine starke Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und inspiriert. Egal ob sie jeden Tag die Welt verändern oder einfach nur den Alltag meistern - sie alle sind heldenhafte Frauen, die Anerkennung verdienen, denn jede von ihnen ist einzigartig und unersetzlich.
Genau wie eine Blume, die durch ihre Farben und Düfte das Leben verschönert, so bereichert auch eine „Herzensmutter“ unser Dasein mit ihrer Fürsorge, Liebe und Weisheit.
"Mütter halten ihrer Kinder Hände für eine Weile
und ihre Herzen für immer."
Sabine Krump-Hehenberger
Von Göttinnen und Müttern
Die Geschichte über den Muttertag
von Sabine Krump-Hehenberger
Der Muttertag ist keine Erfindung der Blumenindustrie oder des Handels, sondern schaut tatsächlich auf eine alte Tradition zurück.
Bereits römische und griechische Göttinnen wurden einst mit einer Art Muttertagsfest geehrt, später ging das Ritual auf Siegeszug quer über den Erdball.
In Österreich feiern wir den Ehrentag der Mütter seit 1924 immer am zweiten Sonntag im Mai, heuer ist es der 12. Mai.
Die Ursprünge des Muttertags blicken auf eine alte Tradition und Geschichte zurück. Bereits 250 Jahre vor Christus wurden bei den Römern für die beiden Göttinen Kybele und Attiskult eine Art Verehrungsritual abgehalten. Im antiken Griechenland lässt sich dies historisch belegt für die Göttin Rhea zurückverfolgen.
Auch während der Amtszeit von Heinrich des Dritten stand Mutter Kirche im Mittelpunkt des "Mothering Days". Selbst Napoleon schlug 1806 die Etablierung eines Muttertags vor, setzte sein Vorhaben nach der Schlacht von Waterloo allerdings nicht mehr fort.
Im Jahre 1865 gründete Ann Maria Reeves Jarvis eine Mütterbewegung namens "Mothers Friendship Day" und organisierte bereits während des amerikanischen Bürgerkrieges "Mothers Day Meetings" als Austauschplattform für Mütter.
1870 wollte auch die Schriftstellerin Julia Ward Howe einen offiziellen Ehrentag für Mütter einführen und veröffentlichte die "Mothers' Day Proclamation ". Sie war eine beliebte Führerin der Frauenrechtspartei in Amerika und politisch sehr aktiv. Ihr Anliegen, einen Ehrentag für Mütter einzuführen, hatte den Hintergrund, einen Protesttag gegen den Krieg einzuführen. Ihre Mütter-Friedenstag-Initiative setzte sich zum Ziel, dass Söhne fortan nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollen. Die Etablierung eines Ehrentags für Mütter geht jedoch auf ein anderes Ereignis zurück.
Als Anna Jarvis Mutter, Ann Maria Reeves Jarvis, im Mai 1905 verstarb, war es der überbliebenen Tochter ein großes Anliegen, dass Mütter noch zu Lebzeiten geehrt werden sollten und nicht erst nach ihrem Tod. Sie wollte das Schaffen und Wirken ihrer Mutter in Erinnerung behalten. Anna Jarvis war eine gewöhnliche Bürgerin, die ihre Mutter sehr ehrte und als Identifikationsfigur sah. Zwei Jahre nach dem Todestag ihrer Mutter feierte sie in Grafton einen Gedenkgottesdienst für sie. Dabei bat sie Pfarrer Harry C. Howard, in seiner Predigt die Rolle der Mutter in der Gesellschaft zu erläutern. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass im darauf folgenden Jahr in Grafton allen Müttern eine Andacht am zweiten Maisonntag gewidmet wurde. Als Ausdruck ihrer tiefen Liebe zu ihrer Mutter ließ Anna Marie Jarvis 500 weiße und rote Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter, vor der Kirche an andere Mütter verteilen. Eine Tradition, die bis heute noch gepflegt wird.
Der Predigt folgten noch viele
Briefe an Politiker, einflussreiche Männer und Geistliche, denen sie ihr Anliegen ausdrückte. Ihre Bewegung wuchs rasch an und fand viele Anhänger. Es wurde ihr Lebensziel, einen offiziellen
Muttertag zu etablieren, der über alle Grenzen hinweg, ob sprachliche, kulturelle oder religiöse, gefeiert werden konnte. Anna Jarvis kaufte sogar eine Werbeagentur und schaffte es dadurch, ihren
Gedanken und ihr Anliegen unter die Menschen zu bringen.
Sie fand viele Gleichgesinnte und bereits 1909 wurde in 45 Staaten der Muttertag gefeiert. Dem folgten die Einführung 1912 in West Virginia und ein Erlass 1912 des US-Kongresses, dass als Zeichen
der Liebe am 2. Sonntag im Mai der Muttertag gefeiert werden soll. Anna Jarvis Mutter hatte ihr Ziel erreicht. 1914 wurde der Muttertag zum ersten Mal als
nationaler Feiertag in
Amerika begangen.
Erst mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung des Muttertags wandte sich die Gründerin im Laufe der 1920er Jahre verärgert von diesem ab und kämpfte um die Bewahrung dieses ideellen Ereignisses vor der Kommerzialisierung und letztendlich sogar um die Abschaffung. Sie ließ sich dazu als Gesellschafterin der "Mother’s Day International Association" eintragen, um den urheberrechtlichen Schutz zu beanspruchen. Auch ein gerichtliches Verfahren wurde abgewiesen.
Ihr Ärger ging so weit, dass sie sogar wegen der Störung einer Muttertagsfeier 1923 festgenommen wurde. Unterstützung fand sie bei ihrer Schwester Ellsinore, die gemeinsam mit Anna die gesamte Familienerbschaft investierte, um den Feiertag wieder abzuschaffen. Vergebens. Anna Jarvis starb 1948 in einem Altersheim, arm und einsam. Ihre Schwester ebenso. Kurz vor ihrem Tod enthüllte Anna Jarvis einem Reporter, dass sie es sehr bedaure, den Muttertag ins Leben gerufen zu haben.
In den 1920er Jahren verbreitete sich der Muttertag über England aus in die Schweiz, nach Finnland, Norwegen und schließlich auch 1924 nach Österreich.
Hier gilt Marianne Hainisch, Begründerin und Führerin der Frauenbewegung in Österreich, als Initiatorin für die Verbreitung und Etablierung des Muttertages. Unterstützung fand sie in
der Pfadfinderbewegung , die sich ebenso für die Feier eines Muttertags einsetzte. Marianne Hainisch sei nicht nur der Anregung von Anna Jarvis gefolgt, sondern auch einer
Anregung von Karl Barteis, einem Mitglied der es Pfadfinderkorps.
Als Ehrenpräsidentin setzte sich Marianne Hainisch für diesen Vorschlag ein und folglich ist auch ihr die Bekanntheit des Muttertages hierzulande zu verdanken. Auch wenn über den Ausgangspunkt Uneinigkeit herrscht, so hat auch das Wiener Korps ohne Zweifel für die Verbreitung des Muttertags beigetragen, denn alleine 1926 marschierten über 850 Pfadfinder über die Wiener Ringstraße am zweiten Sonntag im Mai.
Natürlich steht dieser eine Tag „Der Muttertag“ nur stellvertretend für alle anderen Tage im Jahr, an denen Mamis ihre Superkräfte spielen lassen. Wer seine Mama lieb hat, sollte sie das immer spüren lassen, aber gerade an Muttertag gibt es eine Extraportion Liebe und Zuneigung verpackt mit einer großen süßen Schokoladeschleife, blumigen Grüßen und vielen herzhaften Küssen.
Als Kinder räumten wir die Zimmer an diesem Tag besonders ordentlich auf, machten leckeres kleckerndes Frühstück oder backten sogar einen außergewöhnlichen süßen Kuchen für Mama. Pflückten einen bunten Blumenstrauß von Nachbars Wiese, legten unsere schönsten Kleider an und wuschen uns auch hinter den Ohren. Die kleinen selbstgemachten Basteleien überreichten wir der lieben Mutti mit einem entzückenden vorgetragenen Gedicht und überreichten eine in Schönschrift geschriebene Karte dazu. Küsschen und Herzchen für die beste Mama der Welt.
„Liebe Mama. Ich lieb dich so fest wie der Baum seine Äst,
wie der Himmel seine Stern, so hab ich dich gern.“
Schönen Muttertag
Sabine, Die Knopfmacherin
INFO über Muttertag aus: https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/muttertag/